Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Hundehasser verteilt Glasscherben entlang eines Gassi-Weges
Kleine, dünne Glasstücke sind in einem Grünstreifen auf einer Länge von etwas zehn Metern auf einer beliebten Strecke von Hundehaltern verteilt.
WERMELSKIRCHEN Sie hat schon überlegt, ob sie eine Wildkamera anbringen soll, damit der Übeltäter auf frischer Tat ertappt wird. Auch das Aufstellen von Hinweisen als Warnung für andere Hundebesitzer war schon ein Thema. Im Gespräch mit anderen Hundehalter ist sie natürlich schon längst. „Jetzt bleibt nur noch der Appell an die Öffentlichkeit, die Augen aufzuhalten“: Dagmar Beyer beobachtet seit zwei Jahren, dass ein Unbekannter auf einem beliebten Gassi-Weg von der Turnhalle Schubertstraße runter ins Eifgenbachtal Glasscherben ins Grüne wirft.
„Die Gefahr für die Hunde ist groß“, berichtet Dagmar Beyer, die mit ihrem Rauhhaardackel Anton jeden Tag ihre Runde dort macht. Denn die Hunde schnüffeln und suchen die Markierungen anderer Hunde, die die dort gesetzt wurden. „Es ist schwer zu sagen, was für ein Mensch es ist, der diese Glasscherben verteilt“, erzählt sie. Erst entdeckte sie Glasscherben auf dem Weg. Die sind teilweise von Wanderern mit festem Schuhwerk in den weichen Boden eingetreten worden. Dann lagen die Scherben, die auf den ersten schnellen Blick nicht zu sehen sind, im dichten, niedrigen Grünstreifen entlang des Weges. „Jetzt auch nicht mehr große Scherben, sondern sichtbar zerkleinert. Für mich ist das Vorsatz. Da sollen Hunde verletzt werden.“
Sie hat im vergangenen Jahr schon beobachtet, dass es mehr Hunde seit Beginn der Covid-19- Pandemie geworden sind. Und die Strecke hinter der Turnhalle Schubertstraße ist ein beliebte Gassi-Weg für Hundebesitzer aus dem gesamten Ostviertel. Die Glasscherben sind auch nicht das ganze Wegestück zu finden, sondern auf etwa zehn Meter zwischen der großen Wiese und der Wohnbebauung hinter der zweiten
Linkskurve. „Will man die Hundebesitzer vertreiben? Oder hat dieser Unbekannte einfach nur einen Hass auf uns Tierfreunde?“Die Wermelskirchenerin kann das jedenfalls nicht fassen.
Inzwischen hat sie schon mehrere Kotbeutel dabei, denn sie sammelt fleißig die Glasstücke auf. Seit dem vergangenen Dienstag hat sie schon wieder eine Handvoll aufgenommen, damit keine Hunde reintreten. Aber es scheinen nicht weniger geworden zu sein. Denn zwischen den kleinen grünen Pflanzen findet sie immer wieder kleine, sehr dünne Glasstücke. „Da will einer, dass sich die Tiere verletzen“, ist Dagmar Beyer überzeugt.
Sie hat den Eindruck gewonnen, dass der Unbekannte immer Anfang der Woche Glasscherben verstreut. „Ich kann nur Fußgänger bitten, aufzupassen und dieses zu melden – entweder bei der Stadt oder der Polizei.“Dagmar Beyer wird bis dahin weiter mit einem unguten Gefühl die tägliche Runde mit Anton drehen. Und statt die Natur zu genießen, schaut sie genau auf Weg und Seitenstreifen, ob nicht schon wieder neue Glasscherben verteilt wurden.