Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Gutachterin: Keine bauliche Mängel
Nach dem spektakulären Unfall im Parkhaus des Allee-Centers.
INNENSTADT (ric) Der Senior müsse tüchtig aufs Gaspedal getreten haben. Anders sei der spektakuläre Unfall vom 5. Februar im Parkhaus des Allee-Centers nicht zu erklären. Zu diesem Ergebnis kommt die Gutachterin, die das Center mit der Untersuchung der Unfallstelle beauftragt hat. Danach habe das Absperrgitter das Auto nicht aufhalten können, das an jenem Freitag aus dem dritten Stock auf die Elberfelder Straße krachte. „Es gab und gibt keine baulichen Mängel“, sagt Centermanager Nelson Vlijt.
Wie berichtet gilt ein 86-jähriger Remscheider als Verursacher des Unfalls, der unter anderen Umständen mutmaßlich weniger glimpflich ausgegangen wäre. Gegen 10.30 Uhr hatte sich der Mann ans Steuer seines Opel Astra gesetzt, um damit das Parkhaus zu verlassen. Beim Rückwärtsausparken verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug. Er rammte einen hinter ihm stehenden Mercedes A-Klasse. Und das mit solcher Wucht, dass das Auto das Absperrgitter durchbrach und dabei einen Totalschaden erlitt.
Das Fahrzeug landete auf dem Dach auf der Elberfelder Straße. Zum Glück war zu dem Zeitpunkt kein anderes Fahrzeug dort unterwegs. Glück hatte auch ein Paar, das auf dem Gehweg unterwegs war. Beide retteten sich mit einem Hechtsprung. Umherfliegende Glassplitter verletzten die 39-jährige Frau jedoch leicht.
Der Unfallverursacher erlitt einen Schock und konnte laut Polizei auch später nicht zum Unfallhergang befragt werden. Fakt ist, so rekonstruierten es die Unfallsachverständigen, dass er nach dem Zusammenstoß wieder vorwärts fuhr, dabei wiederum mit großer Wucht ein weiteres Fahrzeug rammte, dann gegen eine Betonwand prallte und stehen blieb.
Das Absperrgitter zur Elberfelder Straße ist 120 Kilogramm schwer und mit Schrauben im Beton der Allee-Center-Fassade verankert. Bei dem Unfall war es herausgebrochen und mit der A-Klasse auf der Straße gelandet. Die Gutachterin konnte daran keine Mängel feststellen. Allerdings zeugte das verbeulte Material von der enormen Kraft, die darauf eingewirkt haben muss, sagt Centermanager Nelson Vlijt: „Wir sind deshalb froh, dass der Verursacher die Richtung gewechselt und nicht hinterhergestürzt ist.“
Für das Allee-Center ist der Unfall damit abgeschlossen. Der Center-Chef hat eine Handwerksfirma mit der Schließung des Lochs auf Parkebene 5 beauftragt. Gitter und Fassaden lässt das Center übrigens regelmäßig von Statikern untersuchen.