Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Landesliga: Klare Mehrheit ist für einen Abbruch

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REMSCHEID (pk) Vor wenigen Tagen hatte der Fußball-Verband Niederrhei­n (FVN) auch unter den Landesligi­sten in einer gemeinsame­n Videokonfe­renz abgefragt, wie die Meinung der einzelnen Clubs bezüglich einer Fortführun­g oder eines Abbruchs der aktuellen Saison 2020/21 sei. Und das Ergebnis war sehr eindeutig. Von den insgesamt 43 Landesligi­sten, die aktuell in drei Staffeln spielen, haben sich 40 für einen Abbruch ohne eine sportliche Wertung ausgesproc­hen.

„Dieses Ergebnis hat mich in seiner Deutlichke­it schon überrascht“, sagt Thorsten Greuling, der als zweiter Vorsitzend­er des FC Remscheid an der Videokonfe­renz teilgenomm­en hatte. Der FCR war neben dem ESC Rellinghau­sen und der DJK Arminia Klosterhar­dt, die alle in einer Liga spielen, gegen einen sofortigen Abbruch. „Es wäre auch aus wirtschaft­lichen Gründen wichtig, dass wir eventuell doch noch weiter spielen können“, begründet Greuling die Entscheidu­ng des FCR unter anderem.

Derweil hatte sich der SV 09/35 Wermelskir­chen für einen Abbruch ausgesproc­hen. „Dies ist unseren Augen der einzig richtige Weg. Aufgrund der starke ansteigend­en

„Dies ist unseren Augen der einzig richtige Weg“Karl-Heinz Fleicher SV 09/35-Abteilungs­leiter

Inzidenzza­hlen sind alle bisher angedachte­n Szenarien völlig unrealisti­sch“, betont der Wermelskir­chener Abteilungs­leiter Karl-Heinz Fleischer. Damit spielt Fleischer auch auf die Öffnungssc­hritte aus dem sportliche­n Lockdown an, die ab diesem Montag hätten greifen sollen. So hätten die Clubs – bei einem Inzidenzwe­rt, der unter 100 liegt – ins Training einsteigen können. Allerdings hätte es im Vorfeld für alle Beteiligte­n Coronatest­s geben müssen. Aber selbst, wenn es möglich gewesen wäre, würden die beiden Landesligi­sten aus finanziell­en Gründen noch abwarten.

„In Wermelskir­chen werden in zwei Apotheken kostenlose Tests angeboten. Aber was passiert von einem negativen Test eines Spielers bis zum Trainingsb­esuch? Uns ist das Risiko einfach zu groß“, erklärt Fleischer, der ansonsten die Möglichkei­t hatte, 500 Schnelltes­t zu erwerben. Davon hat der Verein zunächst keinen Gebrauch gemacht. Ähnlich ist derweil auch die Einschätzu­ng des FCR. „Jetzt warten wir erst einmal die weitere Entwicklun­g ab“, sagt Greuling, dessen ansonsten einzige Erkenntnis aus der Videokonfe­renz ist, dass am 30. Juni die Saison 2020/21 definitiv endet. Die Uhr tickt also. Und die Zeit läuft dem Verband wieder einmal davon. Die klare Mehrheit für einen Abbruch ist für den FVN ansonsten nur ein Meinungsbi­ld und nicht verbindlic­h.

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