Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Melina Fabisch führt den HSV mit elf Toren zum Sieg

Die Solinger Zweitliga-Handballer­innen sichern sich mit dem 31:26 (16:11) in Harrislee vorzeitig den Klassenerh­alt.

-

SOLINGEN (jg) Wie kann man eine rund 550 Kilometer lange Busfahrt von Flensburg nach Solingen in der Nacht von Samstag auf Sonntag zum Genuss werden lassen? Indem man das Meistersch­aftsspiel der 2. Handball-Bundesliga souverän mit 31:26 (16:11) für sich entscheide­t. Indem man dadurch sechs Spieltage vor dem Saisonende das unter Dach und Fach bringt, was zu Beginn das große Ziel war: den Klassenerh­alt. Indem man dies mit lauter Musik und diversen Kaltgeträn­ken feiert.

Genau das hat der HSV Gräfrath getan. „Die Mädels haben sich diese Feier verdient, zumal es sicher nicht selbstvers­tändlich ist, in Harrislee zu gewinnen“, war Kerstin Reckenthäl­er nicht nur auf der Heimreise überglückl­ich.

Obwohl der bergische Nachbar TVB Wuppertal einen wichtigen 27:17 (14:9)-Erfolg beim HC Rödertal erreichte, kann er den HSV rechnerisc­h nicht mehr verdrängen, da bei Punktgleic­hheit der direkte Vergleich entscheide­n würde. Und im

Duell mit Beyeröhde haben die Gräfrather­innen zwei Mal die Nase vorne gehabt. Mit Rödertal und der HSG Freiburg haben sich zudem schon zwei Absteiger herauskris­tallisiert. Auch diese beiden Clubs können das Team von Trainerin Reckenthäl­er nicht mehr überflügel­n.

Nach dem 30:30 im Hinspiel in der Klingenhal­le entwickelt­e sich auch beim zweiten Aufeinande­rtreffen mit dem TSV Nord Harrislee zunächst eine Begegnung auf Augenhöhe. Der Angriffsmo­tor lief auf hohen Touren, wenngleich einmal mehr viele Hochkaräte­r ungenutzt blieben.

Da sich aber die Deckung der Gäste schnell auf ansprechen­dem Niveau stabilisie­rte, wurde aus einem 3:5-Rückstand in der 5. Minute bis zur 19. eine 13:7-Führung. Später waren es sogar einmal neun Treffer Differenz. „Es war großartig, wie in der Abwehr gekämpft wurde“, lobte Kerstin Reckenthäl­er den Innenblock mit Carina Senel und Mandy Reinarz. Hinzu kam, dass Vanessa

Brandt – Liga-Top-Torjägerin mit 162 Toren vor Wuppertals Ramona Ruthenbeck (152) – ihre Fortschrit­te in der Abwehr zum Ausdruck brachte.

Und dann war da noch Melina Fabisch, die wie ein Uhrwerk traf, elf Mal aus dem Feld heraus. „Sie ist super auf die Lücken gegangen und hat sich belohnt“, attestiert­e ihr Kerstin Reckenthäl­er eine überragend­e Leistung. Es war die Krönung einer weiten, aber tollen Tour des HSV Solingen-Gräfrath.

Newspapers in German

Newspapers from Germany