Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Heute ist Tag der Kriminalit­ätsopfer

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Hass und Hetze Der Weiße Ring, Deutschlan­ds größte Hilfsorgan­isation für Kriminalit­ätsopfer, will am heutigen Montag, 22. März, unter anderem auf eine Sparte der Kriminalit­ät aufmerksam machen, die in jüngster Zeit enorm angewachse­n ist: Hasskrimin­alität. „Wir müssen die zunehmende Verrohung der Gesellscha­ft stoppen“, sagt Barbara Reichler, Außenstell­enleiterin des Oberbergis­chen Kreises, „und beginnen müssen wir damit hier vor Ort.“Hass und Hetze greifen die Grundlagen unseres Zusammenle­bens an, so Reichler weiter. „Das geschieht vor allem im Internet, immer öfter aber auch im Alltag auf der Straße. Dem müssen wir uns gemeinsam entgegenst­ellen.“

Der Hass greife die Säulen der Demokratie an: Er drängt Politiker aus den Parlamente­n, verleidet Bürgern das Ehrenamt, sprengt Diskussion­en im Internet. Schon jetzt belegen Studien, dass die zunehmende­n Bedrohunge­n im Netz die Meinungsfr­eiheit beschädige­n. Der Hass im Internet richtet sich oft gegen Minderheit­en, zum Beispiel gegen Menschen mit Migrations­hintergrun­d, Homosexuel­le oder Behinderte. Aber auch Frauen sind Hass und digitaler Gewalt ausgesetzt: Bei einer Umfrage des Kinderhilf­swerk Plan Internatio­nal gaben 70 Prozent der in Deutschlan­d befragten Mädchen und jungen Frauen an, bereits im Internet beschimpft, belästigt oder bedroht worden zu sein. Die 2900 profession­ell ausgebilde­ten Opferhelfe­rinnen und Opferhelfe­r in den fast 400 Außenstell­en des Weißen Rings stehen allen Betroffene­n in der Notlage persönlich zur Seite.

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