Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wer sich bewegt, der wartet nicht

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Es gab mal eine Werbung für Spülmittel, wo in der einen Stadt noch hektisch Teller geschrubbt wurden und in der anderen bereits fröhlich die Sektkorken knallen konnten und die Party startete. Bleibt zu hoffen, dass sich ein ähnliche Szenerio nicht irgendwann zwischen Solingen und Wermelskir­chen abspielt. Motto: „Trinkt Ihr auch schon draußen Kaffee oder wartet Ihr etwa noch?“Denn in der Nachbarsta­dt wird bereits fleißig die Luca-App getestet, die eine digitale Kontaktver­folgung gewährleis­ten soll. Das wäre auch für Wermelskir­chen eine schicke Lösung, um vielleicht schneller aus dem Lockdown-Irrsinn herauskomm­en zu können.

Aber hier wartet man noch auf die Entscheidu­ng im Kreis und der Kreis wartet darauf, was andere Kreise sagen und gemeinsam warten alle artig, dass das Land endlich eine einheitlic­he Lösung präsentier­t. Ach ja: Der Landkreist­ag hatte die App-basierte Lösung bereits im Dezember gefordert. Dass sich immer noch nichts getan hat und trotzdem weiter nur schriftlic­h gefordert wird, statt endlich mal mutig zu sein und zu handeln, ist nicht mehr logisch zu erklären. Kein Mensch hat mehr die Geduld, um noch länger zu warten.

Vor allem: worauf denn? Dass jetzt plötzlich eine App-Alternativ­e für alle aus dem Hut gezaubert wird, mit der zumindest nach Ostern wieder eine Vision von der Rückkehr in ein normales Leben möglich ist? Was in drei Monaten nicht geklappt hat, klappt jetzt nicht in den nächsten zwei Wochen. Wenn sich jetzt nicht endlich was bewegt, heißt es sonst weiter: „Lebt ihr schon, oder wartet ihr noch?“

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KATHRIN KELLERMANN

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