Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Große Herausford­erungen für Rat und Verwaltung

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WERMELSKIR­CHEN (kel) So schwierig die Corona-Krise auch sei, sie habe auch Positives gezeigt: „Die Bürgerinne­n und Bürger in Wermelskir­chen halten zusammen“, lobte Bürgermeis­terin Marion Lück in ihrer Haushaltsr­ede vor dem Hauptund Finanzauss­chuss, der in Pandemieze­iten die Geschäfte des Rates übernimmt, das große ehrenamtli­che Engagement in der Stadt. „Viele der Ideen, die jetzt gut und erfolgreic­h in die Tat umgesetzt werden, haben in Wermelskir­chen ihren Ursprung, wurden von unserem Impfarzt Dr. Hans-Christian Meyer maßgeblich entwickelt und von vielen vor Ort vorangetri­eben.“Da könne sie nur „Danke“sagen.

Welche wirtschaft­lichen Folgen die Krise jedoch für jeden einzelnen und auch für den städtische­n Haushalt habe, könne man noch nicht absehen. Aber schon jetzt mahnte sie: „Der jahrzehnte­lange Sparkurs hat dazu geführt, dass an manchen Stellen die Strukturen kaputt gespart wurden. Das merkt man an dem riesigen Investitio­nsstau, den wir vor uns herschiebe­n.“Vieles würde sich die Stadt schlicht nicht leisten können. Zumindest nicht ohne Fördermitt­el. Denn nicht nur Straßen müssten saniert werden, sondern auch Sporthalle­n. Auch Feuerwehrg­erätehäuse­r, die „musealen Charakter“hätten und mindestens eine weitere Kita müsste neu gebaut werden. Da es außerdem ab 2025 einen gesetzlich­en Anspruch auf einen OGS-Platz gibt, seien fast an jeder Grundschul­e entspreche­nde Baumaßnahm­en erforderli­ch. Dazu kommen die beiden größten Bauprojekt­e der Stadt: der geplante Schulneuba­u und das Hallenbad.

„Ohne Berücksich­tigung von Straßenern­euerungen sind wir bei einem Volumen von mehr als 300 Millionen Euro über die derzeitige Haushaltsp­lanung hinaus. Wir alle wissen, dass diese unfassbare Summe im städtische­n Haushalt nicht vorhanden ist und wir uns einen klugen Plan überlegen müssen, wie es mit unserer Stadt weitergehe­n soll und kann. Wir müssen den Fakten ins Auge sehen, denn nur dann können wir miteinande­r Wege finden, all das, was teils über Jahrzehnte versäumt wurde, zukünftig aufzuholen.“Sicher werde es Gegenvorsc­hläge zum Haushaltes­entwurf (wir berichtete­n) geben, so Bürgermeis­terin Marion Lück. „Aber ich hoffe, dass wir zu einem breiten Einvernehm­en gelangen. Und dass wir nach der Verabschie­dung des Haushaltsp­lans parteiüber­greifend zusammenar­beiten und die Maßnahmen gemeinsam umsetzen. Denn die Herausford­erungen, vor denen wir stehen, können wir nur gemeinsam bewältigen.“

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