Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Huib den Boer steht für Volleys-Erfolge

Der Niederländ­er feierte 2016 mit den Solinger Volleyball­ern den Aufstieg in die Bundesliga.

- VON SONJA BICK

SOLINGEN Huib den Boer bezeichnet sich selbst als „Volleyball­er aus Leidenscha­ft“. Aber vor knapp zwei Jahren machte dem heute 39-Jährigen sein Hobby nicht mehr so viel Spaß, wie es sonst der Fall war. Er war Spielertra­iner der Drittliga-Mannschaft der Solingen Volleys, hinzu kamen seine Verpflicht­ungen als dreifacher Familienva­ter und seine Selbststän­digkeit als IT-Spezialist. „Die Entscheidu­ng aufzuhören war richtig“, sagt der Niederländ­er rückblicke­nd. „Es war zu viel, ich brauchte eine Pause.“

Den Namen Huib den Boer verbinden die Solinger Volleyball-Fans mit der erfolgreic­hsten Zeit im Solinger Volleyball. 2014 kam der erfahrene Zuspieler, der in Hilden wohnt, zu den Volleys. 2016 wurde die Mannschaft unter Trainer Bernd Werscheck Meister in der Zweiten Bundesliga. „Es war eine schöne Zeit und eine coole Truppe mit Bernd und den Jungs.“

Näheren Kontakt hat er zwar nicht mehr zu seinen ehemaligen Teamkolleg­en, dafür aber viele positive Erinnerung­en: „Oliver Gies kannte ich schon aus Eltmann, mit Daniel Wernitz und Thomas Stark habe ich mich super verstanden, und Christian Gosmann war vor allem auf dem Feld ein klasse Typ.“Aber auch Tom-Julius Werscheck hat bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlass­en. „Er hatte immer gute Laune und hat voll mitgezogen, obwohl es ja nicht einfach war für ihn – mit mir vor ihm und seinem Vater als Trainer“, sagt den Boer über den jungen Zuspieler. Im Gedächtnis geblieben sind dem 1,92-Meter-Mann mit der Rückennumm­er 2 weniger einzelne Spiele, sondern vielmehr die „sehr schöne Atmosphäre – vor allem im Aufstiegsj­ahr. Das Publikum stand hinter uns, das war etwas Besonderes“.

Nach dem Aufstieg folgte ein Jahr mit Duellen gegen die Besten der Branche – Berlin, Friedrichs­hafen und andere Hochkaräte­r. Immer wieder musste der Zuspieler allerdings pausieren, weil seine Wade zwickte. Langweilig wurde es trotzdem nicht: Die Saison beendete er gemeinsam mit Oliver Gies als Trainerges­pann.

Während Huib den Boer nach der Premieren-Saison Spielertra­iner der zweiten Mannschaft wurde und den Oberliga-Aufstieg feierte, spielten die Volleys noch weiter in der 1. Liga – allerdings wie in der Spielzeit zuvor sportlich ohne nennbaren Erfolg. „Es ist schade, dass es langfristi­g nicht funktionie­rt hat. Die 1. Liga kam eigentlich etwas zu früh, passende Strukturen fehlten“, sagt der 39-Jährige, der sich rückblicke­nd fragt, ob die Entscheidu­ngen richtig waren: „Aber wir wussten nicht, ob die Chance noch mal kommt, denn zwei Jahre in Folge Meister werden ist auch nicht so einfach.“

In der Saison 2018/2019 war den Boer Spielertra­iner beim Neustart der Volleys in der Dritten Liga. Aber auch nach seinem Rückzug konnte er nicht lange auf seinen geliebten Sport verzichten. „Ich habe schnell wieder mit Beachvolle­yball begonnen, im Team mit Tomek Konik“, sagt der 39-Jährige. Und auch der zweiten Mannschaft der Volleys ist er weiterhin verbunden. „Ich war mehrmals beim Training und wollte ein paar Heimspiele machen. Aber die Saison war ja coronabedi­ngt gefühlt früher zu Ende, als sie begonnen hatte.“

Sein Körper freut sich jedenfalls nach den langen Jahren im Spitzenspo­rt über die sportliche Auszeit – Schmerzen gibt es nicht mehr. „Ich möchte bald wieder beachen und auch in der Halle ein bisschen spielen.“Denn Huib den Boer sagt mit Nachdruck: „Volleyball ist ein wchtiger Teil von mir, und davon werde ich mich niemals ganz verabschie­den.“

 ?? FOTO: IMAGO ?? Huib den Boer im November 2016 in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Die Solinger Bundesliga-Volleyball­er unterlagen damals glatt mit 0:3.
FOTO: IMAGO Huib den Boer im November 2016 in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Die Solinger Bundesliga-Volleyball­er unterlagen damals glatt mit 0:3.

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