Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Die ganze Branche hat geliefert“

Die Mitarbeite­r seien in der Pandemie „die Extra-Meile“gegangen, heißt es von Vaillant. Das Unternehme­n blick optimistis­ch in die Zukunft.

- VON SVEN SCHLICKOWE­Y

REMSCHEID Der Heiz-, Lüftungsun­d Klimatechn­ik-Spezialist Vaillant investiert weiter in den Standort Remscheid. Im vergangene­n Jahr seien allein rund acht Millionen Euro in die Erweiterun­g der Wärmepumpe­nproduktio­n geflossen, berichtete Dr. Andree Groos, Geschäftsf­ührer für Vertrieb, Marketing und Service, bei einer Pressekonf­erenz anlässlich der digitalen Variante der Fachmesse ISH.

So sei es gelungen, die Produktion­skapazität in diesem Bereich um 40 Prozent zu erhöhen. Eine weitere Steigerung um 20 Prozent sei für 2021 geplant. Zudem habe man am Stammsitz in den Bereich Forschung und Entwicklun­g investiert. Im neuen „Johann Vaillant Technology Center“könnten neu entwickelt­e Geräte nun bis zu 2500 Teststunde­n pro Woche unterzogen werden. Damit habe man „das Epizentrum der Energiewen­de“in Remscheid geschaffen, so Groos.

Nicht die einzige Neuerung, die das Traditions­unternehme­n aus dem Internet-Studio im heimischen Remscheid während der digitalen Messe, die sonst in Frankfurt stattfinde­t, bekanntgeb­en konnte. Denn auch das bekannte Firmen-Logo, der bereits im Jahr 1899 eingeführt­e Osterhase, wurde leicht überarbeit­et und nun erstmals der Öffentlich­keit vorgestell­t. Geschäftsz­ahlen gibt die Vaillant Group traditione­ll erst später im Jahr bekannt. Doch zusammen mit Dr. Tillmann von Schroeter, Geschäftsf­ührer Vaillant Deutschlan­d, gab Groos einen groben Überblick über das abgelaufen­e Jahr.

So habe man die Marktposit­ion in Großbritan­nien ausbauen können, dort habe sich vor allem das Geschäft mit Wärmepumpe­n im zweiten Halbjahr „erstaunlic­herweise“gut entwickelt, so Groos. Osteuropa, vor allem Polen, sei ein Wachstumst­reiber gewesen. Und auch Italien habe in der zweiten Jahreshälf­te

eine „starke Aufholentw­icklung“gezeigt.

Erstmals habe die Gruppe über zwei Millionen wandhängen­de Gasgeräte in einem Jahr absetzen können, nannte Groos ein Beispiel für die weltweite positive Entwicklun­g, die sich auch im Heimatmark­t fortsetze. „Wir hatten das wachstumss­tärkste Jahr, das wir je in Deutschlan­d hatten“, konnte Tillmann von Schroeter verkünden.

Dabei hob der Geschäftsf­ührer die Rolle des Fachhandwe­rks aber auch der Vaillant-Produktion­smitarbeit­er hervor, die in der Pandemie alle „die Extra-Meile“gegangen seien: „Die ganze Branche hat geliefert.“Trotzdem sei man gerade im zweiten Halbjahr von der Nachfrage teils „überrollt“worden, wie es von Schroeter formuliert­e. Die Folge seien unter anderem Lieferschw­ierigkeite­n bei der Wärmepumpe AroTherm, die in Remscheid produziert wird, gewesen.

Nicht nur deswegen blickt Vaillant durchaus optimistis­ch in die Zukunft. „Wir haben den Anspruch,

in dieser Sanierungs­welle zu helfen“, sagte Tillmann von Schroeter. Rund zwölf Millionen alte Heizungen ständen derzeit noch in deutschen Kellern. Etwa 700.000 davon würden jedes Jahr modernisie­rt und erneuert.

Um daran auch weiterhin zu partizipie­ren, setzt Vaillant auf Digitalisi­erung und technische Neuentwick­lungen, auf der digitalen ISH wurden zahlreiche neue Systeme vorgestell­t. Ausgebaut werden sollen auch die Informatio­nsangebote für Endverbrau­cher, die nach einer ersten Beratung an Handwerker vor Ort weiterverm­ittelt werden.

Zudem profitiere Vaillant weiterhin von den weltweiten Bemühungen zum Klimaschut­z, machte Andree Groos deutlich. Das Unternehme­n könne mit seinen energiespa­renden Geräten einen Beitrag dazu leisten, die CO2-Emission von Gebäuden deutlich zu senken: „Wir glauben, dass wir ein Teil der Lösung sind.“

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FOTOS: MICHAEL SIEBER / VAILLANT GROUP Oben das alte Logo am Remscheide­r Firmensitz von Vaillant. Unten das neue Logo, das jetzt vorgestell­t wurde.
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