Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Auch im Februar und März zahlen Eltern nicht für OGS

-

HÜCKESWAGE­N (bn) Seit Monaten gibt es keinen geregelten Präsenzunt­erricht mehr an den Schulen und also auch keine entspreche­nde Betreuung in der Offenen Ganztagsgr­undschule (OGS). Theoretisc­h müssten die Eltern, die sie sonst in Anspruch nehmen, dennoch dafür zahlen. Praktisch sieht es aber so aus, dass die Stadt für Januar auf die Erhebung der Elternbeit­räge verzichtet hat. Der Verzicht gilt nun auch für Februar und März, wie der Stadtrat am Dienstagab­end einstimmig beschloss.

Für die Stadt bedeutet das Einnahmeve­rluste. Im Januar hatte das Land sie zur Hälfte ausgeglich­en, für Februar und März liege dagegen noch keine Zusage des Landes auf Kostenbete­iligung vor: Das teilte Bürgermeis­ter Dietmar Persian mit. Bleibt es dabei, muss die Stadt 12.000 Euro pro Monat alleine tragen. Das sorgt für Unmut im Rathaus. „Aus kommunaler Sicht ist dies absolut untragbar“, heißt es dazu in einer Vorlage der Verwaltung für den Rat. Anderersei­ts ist es aber Familien nicht zu vermitteln, dass sie in einer für sie ohnehin anhaltend schwierige­n Situation für eine Leistung zahlen sollen, die gar nicht angeboten wird.

Parallel zu den Eltern-Beiträgen für die OGS sollten auch die für die Betreuung in der „Verlässlic­hen Grundschul­e“ausgesetzt werden, regte Constanze Werth für die Grünen an. Die Situation sei schließlic­h dieselbe: Auch die „Verlässlic­he“findet nicht statt, wenn der Präsenzunt­erricht in den Grundschul­en ausfällt oder nur stark eingeschrä­nkt möglich ist. In diesem Fall ist die Sache allerdings komplizier­ter. Das erklärte der zuständige Fachbereic­hsleiter im Rathaus, Alexander Stehl: Im Fall der „Verlässlic­hen Grundschul­e“sind der Internatio­nale Bund (IB) als Anbieter und die Eltern die Vertragspa­rtner, die Stadt ist außen vor. Den Verzicht auf die Elternbeit­räge kann also auch nicht sie beschließe­n, sondern nur der IB selbst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany