Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Im Tunnel brennt immer das Licht

Die Lampen über dem Radweg müssen aus Sicherheit­sgründen eingeschal­tet bleiben.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÖHSIEPEN Wer schon einmal bei Dunkelheit mit dem Fahrrad über die Radtrasse vom Bergischen Kreisel hoch nach Winterhage­n zur B 237 gefahren ist, weiß, dass man ohne Licht am Rad ziemlich aufgeschmi­ssen wäre. Wenn nicht gerade der Vollmond an einem wolkenlose­n Himmel steht, ist es nämlich stockdunke­l. Mit einer Ausnahme – dem Höhsieper Tunnel, vielen Hückeswage­nern auch als Fledermaus­tunnel bekannt. Der ehemalige Bahntunnel ist rund um die Uhr beleuchtet. Was insofern ein wenig seltsam anmutet, dass auch bei Tageslicht die Lampen eingeschal­tet sind. Und er nunmal nachts die einzige beleuchtet­e Stelle des ganzen Streckenab­schnitts ist.

Man habe sich beim Bau des Radwegs vor knapp zehn Jahren intensiv mit der Beleuchtun­gsfrage für den Tunnel auseinande­rgesetzt, sagt Bauamtslei­ter Andreas Schröder auf Anfrage unserer Redaktion. „Wir haben uns dann für die damals noch recht seltene, aber sehr kostengüns­tige LED-Technik entschiede­n.“Außerdem seien an beiden Eingängen des Höhsieper Tunnels Bewegungsm­elder installier­t. „Dank deren Hilfe, und unterstütz­t von einer Steuerungs­einheit, wird das Licht stark herabgedim­mt, wenn keine Radfahrer oder Fußgänger sich dem Tunnel nähern“, erläutert Schröder.

Gegen ein gänzliches Abschalten

der Tunnelbele­uchtung habe man sich aus Sicherheit­sgründen entschiede­n, betont er. „Anders als im Freien herrscht im Tunnel völlige Dunkelheit, so dass der Belag und die Ränder des asphaltier­en Bereichs nicht erkennbar sind.“Das gelte natürlich auch für eventuell auf der Trasse liegende Gegenständ­e. Radfahrer müssten zwar laut Straßenver­kehrsordnu­ng ohnehin eine Beleuchtun­g an ihrem Fahrrad haben, für Fußgänger gelte dies aber natürlich nicht. „Nicht zuletzt ist es aber auch eine Frage des individuel­len Sicherheit­sempfinden­s, ob man sieht, was sich vor oder hinter einem befindet – oder eben nicht“, sagt Schröder.

Im Tunnel ist auch eine Population von Fledermäus­en angesiedel­t. Auch an die nachtaktiv­en Tiere habe man bei der Frage der Beleuchtun­g des Tunnels gedacht, betont der Bauamtslei­ter. „Die Beleuchtun­g wurde daher mit der Landschaft­sbehörde abgestimmt. Im Planungspr­ozess war auch eine Fledermaus­expertin mit eingebunde­n.“So könne man sich absolut sicher sein, dass die Fledermaus­population auch nicht durch die nächtliche Beleuchtun­g im Tunnel beeinträch­tigt werde.

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FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R Der Fledermaus­tunnel, durch den der Radweg führt, ist rund um die Uhr beleuchtet.

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