Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Im Tunnel brennt immer das Licht
Die Lampen über dem Radweg müssen aus Sicherheitsgründen eingeschaltet bleiben.
HÖHSIEPEN Wer schon einmal bei Dunkelheit mit dem Fahrrad über die Radtrasse vom Bergischen Kreisel hoch nach Winterhagen zur B 237 gefahren ist, weiß, dass man ohne Licht am Rad ziemlich aufgeschmissen wäre. Wenn nicht gerade der Vollmond an einem wolkenlosen Himmel steht, ist es nämlich stockdunkel. Mit einer Ausnahme – dem Höhsieper Tunnel, vielen Hückeswagenern auch als Fledermaustunnel bekannt. Der ehemalige Bahntunnel ist rund um die Uhr beleuchtet. Was insofern ein wenig seltsam anmutet, dass auch bei Tageslicht die Lampen eingeschaltet sind. Und er nunmal nachts die einzige beleuchtete Stelle des ganzen Streckenabschnitts ist.
Man habe sich beim Bau des Radwegs vor knapp zehn Jahren intensiv mit der Beleuchtungsfrage für den Tunnel auseinandergesetzt, sagt Bauamtsleiter Andreas Schröder auf Anfrage unserer Redaktion. „Wir haben uns dann für die damals noch recht seltene, aber sehr kostengünstige LED-Technik entschieden.“Außerdem seien an beiden Eingängen des Höhsieper Tunnels Bewegungsmelder installiert. „Dank deren Hilfe, und unterstützt von einer Steuerungseinheit, wird das Licht stark herabgedimmt, wenn keine Radfahrer oder Fußgänger sich dem Tunnel nähern“, erläutert Schröder.
Gegen ein gänzliches Abschalten
der Tunnelbeleuchtung habe man sich aus Sicherheitsgründen entschieden, betont er. „Anders als im Freien herrscht im Tunnel völlige Dunkelheit, so dass der Belag und die Ränder des asphaltieren Bereichs nicht erkennbar sind.“Das gelte natürlich auch für eventuell auf der Trasse liegende Gegenstände. Radfahrer müssten zwar laut Straßenverkehrsordnung ohnehin eine Beleuchtung an ihrem Fahrrad haben, für Fußgänger gelte dies aber natürlich nicht. „Nicht zuletzt ist es aber auch eine Frage des individuellen Sicherheitsempfindens, ob man sieht, was sich vor oder hinter einem befindet – oder eben nicht“, sagt Schröder.
Im Tunnel ist auch eine Population von Fledermäusen angesiedelt. Auch an die nachtaktiven Tiere habe man bei der Frage der Beleuchtung des Tunnels gedacht, betont der Bauamtsleiter. „Die Beleuchtung wurde daher mit der Landschaftsbehörde abgestimmt. Im Planungsprozess war auch eine Fledermausexpertin mit eingebunden.“So könne man sich absolut sicher sein, dass die Fledermauspopulation auch nicht durch die nächtliche Beleuchtung im Tunnel beeinträchtigt werde.