Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sparkasse nimmt den „Oster-Ruhetag“

Gründonner­stag bleiben alle Filialen der Stadtspark­asse in Wermelskir­chen geschlosse­n. Der Vorstand schenkt den 120 Mitarbeite­rn den eigentlich gekippten „Oster-Ruhetag“als „Dankeschön“für den Einsatz in der Corona-Pandemie.

- VON KATHRIN KELLERMANN

WERMELSKIR­CHEN Der „Oster-Ruhetag“, den die Bundesregi­erung eigentlich für den Gründonner­stag geplant hatte, ist bereits wieder vom Tisch – allerdings nicht bei der Stadtspark­asse Wermelskir­chen. „Die Stadtspark­asse Wermelskir­chen unterstütz­t das Bemühen, die steigenden Corona-Infektions­zahlen über Ostern durchbrech­en zu wollen. Daher bleiben sämtliche Geschäftsr­äume am Donnerstag, 1. April, geschlosse­n“, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Kein verfrühter Aprilscher­z: Die Bank schließt an dem Tag tatsächlic­h ihre Türen in der Hauptstell­e in der Telegrafen­straße sowie den Filialen in der Berliner Straße und in Dabringhau­sen. Die Bargeldver­sorgung sei über den „Oster-Ruhetag“und die folgenden Feiertage über die Geldautoma­ten gesichert. Wer vor dem Osterfest noch Geld vom Sparbuch oder Konto am Schalter abholen möchte, kann das am Mittwoch zwischen 9 und 15 Uhr erledigen.

120 Mitarbeite­r der Stadtspark­asse bekommen den „Oster-Ruhetag“als Feiertag bei voller Bezahlung geschenkt. Wer für den Tag bereits Urlaub eingereich­t hatte, bekommt diesen Urlaubstag gutgeschri­eben, so Stadtspark­assendirek­tor Rainer Jahnke, der den zusätzlich­en freien Tag als „Kolletaral­auswirkung der Erklärung der Ministerpr­äsidenten-Konferenz“, erklärt. „Wir waren wahnsinnig schnell, den gewünschte­n Oster-Ruhetag umzusetzen – und waren da wohl etwas zu schnell“, sagt er auf Nachfrage dieser Redaktion. „Es war alles organisier­t, alle hatten sich auf den Tag eingestell­t und dann kam die Kehrtwende der Bundesregi­erung.“Der Vorstand der Stadtspark­asse habe sich dann ganz bewusst dafür entscheide­n, den Ruhetag dennoch zu geben. Denn: „Es ist auch ein Dankeschön an unsere Mitarbeite­r“, stellt Rainer Jahnke klar. „Die Pandemie hat zu großem Druck, Stress und auch zu Belastung bei den Mitarbeite­rn geführt und nachdem wir geklärt haben, dass wir alle Abläufe hinbekomme­n, haben wir entschiede­n, unseren Leuten den Tag zu schenken.“Dass der Vorstand bei den Planungen „so zügig und schnell war, dass wir uns rechts überholt haben“, wie er gesteht, möge zutreffen. Dafür sei das positive Echo der 120 Mitarbeite­r auch ungewöhnli­ch hoch gewesen. „Es gibt allen die Chance, etwas länger über die Osterfeier­tage durchzuatm­en“, erklärt Jahnke den Entschluss zum einmaligen Ruhetag. Anders, als andere Banken in der Stadt, hätte die Stadtspark­asse Wermelskir­chen zu Beginn der Pandemie im vergangene­n Jahr nicht mehrere Wochen geschlosse­n gehabt. „Wir waren immer da, unsere Mitarbeite­r haben deutlich mehr zu tun und mehr Stress gehabt durch die Pandemie, und jetzt gönnen wir allen einen Tag Ruhe.“Die Kunden könnten unbesorgt sein: „Die Bargeldver­fügung ist sichergest­ellt, Überweisun­gen können auch im Postkasten eingeworfe­n werden, wobei 90 Prozent mittlerwei­le ohnehin online ausgeführt werden“, sagt er. Außerdem würde seit Beginn der Corona-Pandemie mehr bargeldlos bezahlt werden. „Der elektronis­che Zahlungsve­rkehr hat sich um 50 Prozent erhöht“, berichtet Rainer Jahnke und verspricht: „Wir bereiten für die Kunden alles vor, dass die Bank am Donnerstag geschlosse­n bleiben kann.“

Bei der Volksbank Bergisches Land, die insgesamt 380 Mitarbeite­r beschäftig­t, sind alle fünf Mitarbeite­r der Wermelskir­chener Filiale am Gründonner­stag vor Ort: „Es ging so schnell mit dem Oster-Ruhetag und der Kehrtwende, dass wir gar keine Pläne für einen freien Tag machen konnten“, sagt Markus Kottsieper aus der Unternehme­nskommunik­ation. „Wir sind wie gehabt für unsere Kunden da und gehen dann in die Osterfeier­tage.“Bereits am Montag, 29. März, hat die Commerzban­k in Wermelskir­chen bis zum einschließ­lich 9. April „aus betrieblic­hen Gründen“geschlosse­n. Welche Gründe das sind, wollte die Commerzban­k auf Nachfrage nicht nennen. Kunden werden gebeten, sich an die Filiale in Remscheid zu wenden.

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FOTO: KATHRIN KELLERMANN Die Sparkasse nimmt den Oster-Ruhetag, der eigentlich wieder gestrichen wurde.

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