Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Amt verstärkt Kontrollen an Ostern
Die Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes ist ab Karfreitag besetzt. Ein Kontrolltrupp steuert Einsatzgebiete an.
REMSCHEID Beim Kampf gegen Fehlverhalten in Pandemie-Zeiten setzt das Remscheider Ordnungsamt an den Osterfeiertagen auf verstärkte Kontrollen. Zum einen werden Außendienstmitarbeiter in einem Fahrzeug der Behörde im Stadtgebiet an den Feiertagen unterwegs sein. Zum anderen ist im Gegensatz zu üblichen Wochenenden die Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes besetzt. Die genauen Zeiten werden nächste Woche feststehen.
Unter der Telefonnummer 16 9000 können sich seit März 2020 alle Remscheider melden, wenn sie ein Ärgernis feststellen – etwa Ruhestörung oder Randale vor der Haustür, wilde Müllkippen, aber auch Verstöße gegen die Corona-Schutzvorgaben. „Ein klassisches Beispiel dafür sind Ansammlungen auf Spiel- oder Sportflächen, die von Anwohnern beobachtet werden“, erklärt Ordnungsamtsleiter Jürgen Beckmann, der sich bei Meldungen wie diesen in einem Zwiespalt befindet. „Einerseits wollen wir natürlich keine Blockwart-Mentalität. Andererseits ist die fehlende Rücksichtnahme nicht hinnehmbar“, erklärt er mit Blick auf die deutlich steigenden Infektionszahlen in Remscheid. „Zu viele Menschen halten sich nicht an die Regeln.“
Im Schnitt gehen täglich 50 bis 60 Meldungen bei der Leitstelle ein, die sich im Ämterhaus befindet. Besetzt ist sie montags bis freitags von 6.45 bis 22.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 22.30 Uhr. Von dort informieren die Ansprechpartner ihre Kollegen im Außendienst per Funk, die dann mit dem Behördenfahrzeug die Einsatzorte ansteuern. Das könnten diesmal auch Osterfeuer sein. Denn diese sind generell untersagt. Beckmann verweist in diesem Zusammenhang auf einen Erlass der NRW-Landesregierung, den die Städte umzusetzen haben. Dies hat sich offenbar herumgesprochen. „Wir hatten fünf schriftliche Anfragen, bei denen ein Osterfeuer angemeldet werden sollte. In anderen Jahren waren es auch schon mal über 30.“Auch in normalen Zeiten müsse ein Osterfeuer einen „öffentlichen Charakter“haben und mit einem Brauchtum verbunden sein. Beispiele dafür sind die Veranstaltung des Verkehrs- und Fördervereins Lennep, die in diesem Jahr ebenso ausfällt, wie Osterfeuer von Kleingartenvereinen. Keinesfalls handele es sich um Brauchtumspflege in der Öffentlichkeit, wenn „der Opa mit seinen drei Enkeln ein Feuerchen entfacht“, erklärt Jürgen Beckmann. Auch in diesen Fällen rücken die Mitarbeiter der Behörde aus.
Die Wuppertaler Polizei sieht derweil keine besondere Einsatzlage in Remscheid, wie deren Sprecher Stefan Weiand berichtet. „Für uns ist das zunächst einmal ein normales Wochenende.“Allerdings werden die Beamten vor allem jene Punkte im Stadtgebiet ansteuern, an denen es erfahrungsgemäß zu Menschenansammlungen kommen könnte. „Die Remscheider Kollegen kennen ihren Kiez genau.“Kundgebungen von Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen seien bislang noch nicht angemeldet worden. „Aber das kann sich bis Ostern noch ändern“, sagt Weiand.