Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Amt verstärkt Kontrollen an Ostern

Die Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdi­enstes ist ab Karfreitag besetzt. Ein Kontrolltr­upp steuert Einsatzgeb­iete an.

- VON FRANK MICHALCZAK

REMSCHEID Beim Kampf gegen Fehlverhal­ten in Pandemie-Zeiten setzt das Remscheide­r Ordnungsam­t an den Osterfeier­tagen auf verstärkte Kontrollen. Zum einen werden Außendiens­tmitarbeit­er in einem Fahrzeug der Behörde im Stadtgebie­t an den Feiertagen unterwegs sein. Zum anderen ist im Gegensatz zu üblichen Wochenende­n die Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdi­enstes besetzt. Die genauen Zeiten werden nächste Woche feststehen.

Unter der Telefonnum­mer 16 9000 können sich seit März 2020 alle Remscheide­r melden, wenn sie ein Ärgernis feststelle­n – etwa Ruhestörun­g oder Randale vor der Haustür, wilde Müllkippen, aber auch Verstöße gegen die Corona-Schutzvorg­aben. „Ein klassische­s Beispiel dafür sind Ansammlung­en auf Spiel- oder Sportfläch­en, die von Anwohnern beobachtet werden“, erklärt Ordnungsam­tsleiter Jürgen Beckmann, der sich bei Meldungen wie diesen in einem Zwiespalt befindet. „Einerseits wollen wir natürlich keine Blockwart-Mentalität. Anderersei­ts ist die fehlende Rücksichtn­ahme nicht hinnehmbar“, erklärt er mit Blick auf die deutlich steigenden Infektions­zahlen in Remscheid. „Zu viele Menschen halten sich nicht an die Regeln.“

Im Schnitt gehen täglich 50 bis 60 Meldungen bei der Leitstelle ein, die sich im Ämterhaus befindet. Besetzt ist sie montags bis freitags von 6.45 bis 22.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 22.30 Uhr. Von dort informiere­n die Ansprechpa­rtner ihre Kollegen im Außendiens­t per Funk, die dann mit dem Behördenfa­hrzeug die Einsatzort­e ansteuern. Das könnten diesmal auch Osterfeuer sein. Denn diese sind generell untersagt. Beckmann verweist in diesem Zusammenha­ng auf einen Erlass der NRW-Landesregi­erung, den die Städte umzusetzen haben. Dies hat sich offenbar herumgespr­ochen. „Wir hatten fünf schriftlic­he Anfragen, bei denen ein Osterfeuer angemeldet werden sollte. In anderen Jahren waren es auch schon mal über 30.“Auch in normalen Zeiten müsse ein Osterfeuer einen „öffentlich­en Charakter“haben und mit einem Brauchtum verbunden sein. Beispiele dafür sind die Veranstalt­ung des Verkehrs- und Fördervere­ins Lennep, die in diesem Jahr ebenso ausfällt, wie Osterfeuer von Kleingarte­nvereinen. Keinesfall­s handele es sich um Brauchtums­pflege in der Öffentlich­keit, wenn „der Opa mit seinen drei Enkeln ein Feuerchen entfacht“, erklärt Jürgen Beckmann. Auch in diesen Fällen rücken die Mitarbeite­r der Behörde aus.

Die Wuppertale­r Polizei sieht derweil keine besondere Einsatzlag­e in Remscheid, wie deren Sprecher Stefan Weiand berichtet. „Für uns ist das zunächst einmal ein normales Wochenende.“Allerdings werden die Beamten vor allem jene Punkte im Stadtgebie­t ansteuern, an denen es erfahrungs­gemäß zu Menschenan­sammlungen kommen könnte. „Die Remscheide­r Kollegen kennen ihren Kiez genau.“Kundgebung­en von Gegnern der Corona-Schutzmaßn­ahmen seien bislang noch nicht angemeldet worden. „Aber das kann sich bis Ostern noch ändern“, sagt Weiand.

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