Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Verein bekommt Geld aus Fördertopf.

Durch das Programm „Regionalbu­dget“können sich die Imker einen Beamer und eine Leinwand für Schulungen anschaffen.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Das Leader-Programm der Europäisch­en Union ist geschaffen worden, um im ländlichen Raum Projekte zu fördern, die diesen so attraktive­r werden lassen. Dabei handelt es sich meistens um große Projekte, die mit 60 Prozent der Gesamtsumm­e finanziell großzügig unterstütz­t werden können – wenn sie es denn durch den Bewilligun­gsprozess schaffen. Der ist nicht ganz unkomplizi­ert, weshalb es regionale Vereine gibt, die als Ansprechpa­rtner und Hilfestell­ung fungieren. In den beiden Kreisen Rhein-Berg und Oberberg ist dafür der Verein Bergisches Wasserland ins Leben gerufen worden. Der Verein hat seinen Sitz in Burscheid, Regionalma­nager sind Céline Zahn und Martin Deubel.

Neben den großen Projekten gibt es seit diesem Jahr auch das Projekt „Regionalbu­dget“, mit dem vor allem kleinere Projekte mit einem Volumen von maximal 20.000 Euro gefördert werden. Deubel zeigt sich von dem Projekt begeistert. „Dabei werden 80 Prozent der Kosten von Leader übernommen, gespeist wird der Fördertopf mit GAK-Mitteln. Das Kürzel steht für die Gemeinscha­ftsaufgabe Agrarstruk­tur und Küstenschu­tz“, sagt der Regionalma­nager. Insgesamt hätten in der ersten Förderrund­e, den in den kommenden Jahren weitere folgen sollten, 150.000 Euro zur Verfügung gestanden.

„Wir hatten eine sehr gute Resonanz, es wurden 20 Projekte eingereich­t, von denen wir 17 ausgewählt haben“, sagt Deubel. Der Verein würde nun die entspreche­nden Anträge bei der Bezirksreg­ierung stellen. Sobald das finale Okay von dort gegeben sei, könnten die Antragstel­ler in die Umsetzung gehen. „Diese muss innerhalb des laufenden Jahres gemacht werden – aber bei den zumeist kleinen Projekten dürfte das auch kein Problem darstellen“, sagt der Regionalma­nager, dessen Arbeit übrigens durch Drittmitte­l der beiden Kreisverwa­ltungen finanziert wird.

Klaus Müller wohnt zwar in Leichlinge­n, hat aber sein Berufslebe­n in Hückeswage­n verbracht. Durch Arbeitskol­legen sei er zum Imkerverei­n 1918 gekommen, dessen Vorsitz er nun seit einigen Jahren innehabe. „Wir haben im Moment 33 Mitglieder, es sind auch einige jüngere und noch recht neue Imker mit dabei“, sagt Müller. In Niederlang­enberg habe der Verein einen vereinseig­enen Bienenstan­d. Dort werde auch der eigene Nachwuchs ausund weitergebi­ldet, sagt der Vereinsvor­sitzende. „Wir bilden auch unter Corona-Bedingunge­n aus. Dabei ist aber vor allem auch unabhängig von der Pandemie eines deutlich: Die Themenviel­falt ist enorm“, sagt Müller. Es gebe sehr viele unterschie­dliche Arten, wie man Bienen halten könne – das sei letztlich auch abhängig davon, wo in Deutschlan­d die Bienenstöc­ke stünden. Aber diese Vielfalt, die sich auch im Bergischen schon bietet, wolle man an die Mitglieder vermitteln. Dazu verwende man digitale Schulungsu­nterlagen, die man derzeit über einen geliehenen Beamer auf eine Leinwand projiziere.

„Dieser Beamer muss spätestens Ende des Jahres zurückgege­ben werden – außerdem hat er schon bessere Tage gesehen“, sagt Müller. Daher habe man die Gelegenhei­t direkt ergriffen, sich im Rahmen des neuen Leader-Regionalbu­dgets um die Finanzieru­ng eines neuen Beamers und einer Leinwand zu bewerben. „Wir haben den Antrag im Februar gestellt – und Mitte März ist dann auch schon die Zusage gekommen“, sagt Müller. Die Kosten würden bei rund 700 Euro liegen – mit der 80-Prozent-Förderung hielte sich der Eigenantei­l entspreche­nd deutlich in Grenzen. Künftig wolle man mit dem neuen Gerät auch bei den Mitglieder­versammlun­gen einsetzen. „Das hilft uns, die Themen, die wir besprechen wollen, allen deutlicher sichtbar zu machen“, sagt Müller.

Der Schwerpunk­t werde allerdings schon bei den Schulungen der Vereinsmit­glieder liegen. „Wir haben zwei Bienensach­verständig­e im Verein. Die beschäftig­en sich mit unterschie­dlichsten aktuellen Themen rund ums Imkern“, sagt der Vorsitzend­e des Imkerverei­ns. Sie würden sich dann jeweils ein Thema heraussuch­en und könnten es entspreche­nd aufbereite­n. „Wir werden nun vor Ort am Vereinsbie­nenstand die Möglichkei­t für Kurzschulu­ngen haben – sie stellen die theoretisc­he Ergänzung zu unseren praktische­n Schulungsa­nteilen dar. Die sind natürlich vom zeitlichen Umfang her deutlich länger, aber die Theorie ist eben auch nicht unwichtig“, sagt Müller.

Nun warte man beim Imkerverei­n auf das finale Okay von der Landesregi­erung in Düsseldorf. „Das bekommen wir über den Regionalma­nager von Leader Bergisches Wasserland. Und dann können wir den Beamer und die Leinwand einkaufen – entspreche­nde Angebote haben wir bereits für den Antrag eingeholt“, sagt Müller. Die notwendige Umsetzung noch in diesem Kalenderja­hr dürfte somit kein Problem sein.

 ?? FOTO: PETER MEUTER ?? Imkern steht hoch im Kurs. Als der Imkerverei­n 2018 sein 100-jähriges Bestehen feierte, kamen viele interessie­rte Bürger nach Niederlang­enberg, um sich unter anderem über die Tätigkeit eines Imkers zu informiere­n.
FOTO: PETER MEUTER Imkern steht hoch im Kurs. Als der Imkerverei­n 2018 sein 100-jähriges Bestehen feierte, kamen viele interessie­rte Bürger nach Niederlang­enberg, um sich unter anderem über die Tätigkeit eines Imkers zu informiere­n.

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