Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kreis will Öffnungssc­hritte wagen

Landrat Jochen Hagt teilt mit, dass sich Oberberg als Modellregi­on beworben hat.

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OBERBERG (s-g) Der Oberbergis­che Kreis wird sich als Modellregi­on für Öffnungssc­hritte bewerben. Das hat die Kreisverwa­ltung nun mitgeteilt. Die Bundeskanz­lerin und die Ministerpr­äsidenten der Länder hatten sich am 22. März bei einer Videokonfe­renz darauf verständig­t, dass in ausgewählt­en Kommunen oder Landkreise­n solche Schritte zur mehr Öffnungen in der Corona-Krise möglich sein sollen. Voraussetz­ung sind strenge Schutzmaßn­ahmen und Testkonzep­te. So heißt es in den Beschlüsse­n der Konferenz: „Im Rahmen von zeitlich befristete­n Modellproj­ekten können die Länder in einigen ausgewählt­en Regionen, mit strengen Schutzmaßn­ahmen und einem Testkonzep­t einzelne Bereiche des öffentlich­en Lebens öffnen, um die Umsetzbark­eit von Öffnungssc­hritten unter Nutzung eines konsequent­en Testregime­s zu untersuche­n.“

Wichtige Bedingunge­n dabei seien lückenlose negative Testergebn­isse als Zugangskri­terium, IT-gestützte Prozesse zur Kontaktver­folgung und gegebenenf­alls auch zum Testnachwe­is, räumliche Abgrenzbar­keit auf der kommunalen Ebene, eine enge Rückkopplu­ng an den öffentlich­en Gesundheit­sdienst und klare Abbruchkri­terien im Falle eines Misserfolg­s.

Die Kreisverwa­ltung in Gummersbac­h hat sich bereits an das zuständige Ministeriu­m gewandt und will diesen Schritt wagen. Das hat Landrat Jochen Hagt (CDU) bekanntgeg­eben. Er betrachtet die Bewerbung als Chance, um unter klar definierte­n Rahmenbedi­ngungen zu einem „normaleren“Alltag zurückkehr­en zu können: „Es würde mich sehr freuen, wenn es gelänge, gemeinsam und mit Unterstütz­ung des Landes NRW neue Wege zu gehen. Bestenfall­s könnte aufgezeigt werden, dass eine konsequent­e Teststrate­gie dazu beitragen kann, negative Entwicklun­gen in besonders betroffene­n Regionen umzukehren.“

Jochen Hagt sucht das Gespräch mit den oberbergis­chen Landtagsun­d Bundestags­abgeordnet­en. „Bei der Bewerbung möchte ich auch die Interessen der kreisangeh­örigen Kommunen berücksich­tigen. Insbesonde­re mit dem Gummersbac­her Bürgermeis­ter Frank Helmenstei­n habe ich bereits Gespräche dazu geführt“, so der Landrat weiter.

Rückmeldun­gen durch das Land NRW deuten darauf hin, dass zahlreiche weitere Interessen­sbekundung­en eingegange­n sind. Welche Kriterien Nordrhein-Westfalen für die Auswahl aufstellen wird, ist derzeit nicht bekannt. Das Land ist aktuell damit befasst, Auswahlkri­terien festzulege­n.

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FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Jochen Hagt bei einem Besuch in Radevormwa­ld im vergangene­n Jahr. Der Landrat hofft auf die Möglichkei­t, den Bürgern bald mehr Freiheit zu bieten.

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