Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Abibälle: Geld gibt’s ab Januar zurück

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(mw) Die Pandemie hat der Eventbranc­he einen Strich durch die Rechnung gemacht. So auch Locations wie der Alten Schlossfab­rik in Unterburg. Seit einem Jahr gibt es dort keine großen Partys oder Abibälle mehr. 15 Abitur-Feten waren für 2020 fest geplant.

Was geschieht mit unserem Geld?, fragten Schüler Schließlic­h gehen große Events mit Hunderten Gästen schnell mal in die hohen Tausenderb­ereiche, und die Schulen haben letztes Jahr eine vertraglic­h vereinbart­e Anzahlung in Höhe von 25 Prozent für ihren jeweiligen Ball geleistet. Die Redaktion hakte bei Florian Unkel, Geschäftsf­ührer der Alten Schlossfab­rik, nach. Er erklärt: „Es war vor einem Jahr eine schwierige Zeit mit unklarer Rechtslage. Daher wollte ich eine vernünftig­e Lösung finden – und den Schülern niemals das Geld aus der Tasche ziehen.“Veranstalt­ungen wie Abibälle, Abi-Battles, Hochzeiten und Firmeneven­ts seien wichtige Einnahmequ­ellen. Daher habe man sich dazu entschiede­n, den betroffene­n Schulen Gutscheine auszustell­en: einen Eventgutsc­hein in Höhe von 250 Euro und einen Verzehrgut­schein je Karte in Höhe von 15 Euro, gültig bis 31. Dezember 2022. Der Gutschein sei als Wiedergutm­achung für eine ausgefalle­ne Veranstalt­ung zu sehen. Zwölf Schulen haben Unkel zufolge die Gutschein-Lösung akzeptiert, mit zwei Schulen habe man einen außergeric­htlichen Vergleich geschlosse­n.

Der Remscheide­r gibt zu: „Hätten wir damals alles sofort zurückzahl­en müssen, ohne etwas einzunehme­n, hätte uns die Pleite gedroht.“Die Schüler kritisiere­n, dass sie für ihre Anzahlung aber bislang keine Leistung erhalten haben. „Darüber lässt sich sicher streiten, aber wir arbeiten ja nicht erst am Tag des Abiballs, sondern leisten bereits Vorarbeite­n in Planung und Organisati­on“, erklärt Unkel. Nun habe die Regierung aber ein entspreche­ndes Gesetz verabschie­det, wonach die Gutscheine ab Januar 2022 wieder in bares Geld umgetausch­t werden können. „Letzten Endes verliert also niemand etwas“, sagt der Geschäftsf­ührer.

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