Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Rekordergebnis für den Lions Club
Durch den Adventskalenderverkauf des Lions Club „Wilhelm Conrad Röntgen“sind 18.000 Euro für den guten Zweck zusammengekommen. Dieses Jahr ist eine Postkartenedition geplant.
REMSCHEID Der Lions Club „Wilhelm Conrad Röntgen“unterstützt erneut diejenigen Einrichtungen in Remscheid, die sich gezielt um das Wohl von Kindern und Jugendlichen kümmern. Die Ärztliche Kinderschutzambulanz erhält 9000 Euro, der Verein „Notbremse“, die Familienberatungsstelle des Kinderschutzbundes und die Familienberatung der Caritas Remscheid jeweils 3000 Euro.
Der Erlös stammt aus dem traditionellen Adventskalenderverkauf 2020 – der Wert markiert ein neues Rekordergebnis, sagt Lions-Präsident Oliver Teubler. Noch nie sei der Kalender so schnell ausverkauft gewesen. „Firmen haben uns den Kalender zudem abgekauft, weswegen er dieses Mal auch schnell weg war“, sagt Joachim Marx, der das Kalenderprojekt im 15. Jahr betreut.
Sogar nach Australien oder England seien die Pappkalender mit Lüttringhauser Titelfoto von Gerd Krauskopf versandt worden. „Vielen Leuten geht es gar nicht so sehr um die Gewinne darin, sie wollen vielmehr den guten Zweck unterstützen“, erklärt Marx. „Mittlerweile reißen uns die Menschen den Kalender aus den Händen“, sagt er erfreut.
Seit dem Jahr 2019 ist dieser nicht mehr mit Schokolade oder Tee gefüllt – der Lions Club möchte Müll vermeiden. Diesen Ansatz unterstützten viele Käufer, sagt Marx. Dennoch gab es mit etwas Glück einen Gewinn: Jeder der Adventskalender fungierte dank einer Nummer als Los. So versteckten sich 125 Sachspenden im Gesamtwert von rund 6500 Euro hinter den Türchen. Die Spendenempfänger sind dankbar. „Wir möchten das Geld einsetzen, um unsere digitale Infrastruktur und technischen Möglichkeiten in der Beratung auszubauen“, sagt Karl-Richard Ponsar vom Kinderschutzbund.
Vor allem geräuscharme Luftfilter musste die Einrichtung gerade anschaffen – denn für manche Beratung im präventiven Bereich müsse man das Kind einfach vor Ort sehen. „Wir haben verstärkt mit aggressiven Kindern in Kindertagesstätten zu tun“, berichtet Karl-Richard Ponsar.
Die „Notbremse“, ein Projekt von Caritas, Kinderschutzbund, Schlawinern und Diakonischem Werk, unterstützt Kinder und Jugendliche, die finanziell in Not sind. „Das Geld könnten wir gut für digitale Endgeräte einsetzen“, sagt Caritas-Geschäftsführerin Sandra Engelberg.
In der Familienberatung möchte die Caritas die Spenden für Familien einsetzen, die gerade wegen der anhaltenden Corona-Pandemie auf Hilfe angewiesen sind. Und die Ärztliche Kinderschutzambulanz möchte die Büro- und Therapieräume für die anderthalb neuen Psychologenstellen einsetzen. Zudem muss bei der Kinderschutzambulanz in einen neuen Server investiert werden. Auch dieses Jahr will der Lions Club „Wilhelm Conrad Röntgen“den Kalender übrigens wieder drucken lassen. Geplant ist zudem ein Postkartenverkauf: Zusätzlich zum Kalender soll an den Verkaufstagen eine Karten-Edition mit den Titelbildern der einstigen Kalender an den Mann gebracht werden, ebenfalls für den guten Zweck.
Diese beiden Aktionen werden wohl die einzigen sein, die dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie machbar sind, sagt Oliver Teubler. „Jegliche andere Activity verbietet sich“, betont er. Die 35 Mitglieder können sich zurzeit nur virtuell treffen.