Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nordbahntr­asse: Wichernkap­elle öffnet bald wieder die Pforten

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(red) Die Wichernkap­elle ist ein Ort der Ruhe, eingebette­t im grünen Schoß des Parks an der Nordbahntr­asse in Wichlingha­usen. Im Inneren gibt es Sitzhocker, man kann lesen, es muss nicht unbedingt die Bibel sein. Nebenan steht auch ein Bücherschr­ank mit weltlicher Literatur. Dieses Kleinod, das 2015 eingeweiht wurde, war jüngst immer wieder Opfer zügellosen Vandalismu­s. Als dann auch noch Chaoten die Scheiben der rückwärtig­en Seitenwand eingetrete­n hatten, wurde beschlosse­n, die Wichernkap­elle vorläufig zu schließen.

Doch in den nächsten zwei bis drei Wochen wird sie, sobald zwei Kameras planmäßig installier­t sind, für Besucher wieder öffnen. In Eigenarbei­t haben Mitarbeite­r des Vereins Wichernhau­s Wuppertal, der die Kapelle gehört, diese innerhalb von nur zwei Monaten repariert und die Graffiti von den Wänden entfernt. Das Holz wurde gereinigt und lasiert, berichtet Regine Widmayer-Wagner, Geschäftsf­ührerin von Wichernhau­s Wuppertal.

Draußen wurden aufwendig gearbeitet­e, schmiedeei­serne Tore eingebaut. „Wir haben an einem Strang gezogen, um schneller wieder öffnen zu können. Die Wichernkap­elle befindet sich nun im alten Zustand“, sagt sie mit Stolz in der Stimme. Beim Besuch vor Ort sah man tatsächlic­h keine Überbleibs­el des einstigen Vandalismu­s mehr im wunderschö­nen, anheimelnd wirkenden Innenraum.

Um zukünftig Menschen davon abzuhalten, in der Kapelle zu randaliere­n, wird neben den Kameras auch noch ein Bewegungsm­elder installier­t, sodass in der Dämmerung das Licht angeht. Strafanzei­gen gegen die Täter, die schon gestellt wurden, blieben bis jetzt erfolglos. „Die Wichernkap­elle ist ein schöner Ort. Ich sehe dort Menschen, die vor dem Kreuz stehen und beten“, erzählt Regine Widmayer-Wagner. Die Kapelle sei eine Möglichkei­t, an die gelebte christlich­e Nächstenli­ebe des Namensgebe­rs Johann Hinrich Wichern zu erinnern. „Hier können wir Besuchern der Trasse die Möglichkei­t zur inneren Einkehr, Ruhe und Stille geben.“

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FOTO: MARTIN LINDNER In der Wichernkap­elle wurden Graffiti beseitigt und zerstörte Dinge repariert.

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