Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kreis impft mit Wirkstoff von Biontech statt Astrazenca

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OBERBERG (s-g) Die Impfzentre­n in NRW wurden am späten Nachmittag durch das Ministeriu­m für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen angewiesen, die Corona-Schutzimpf­ungen von Personen unter 60 Jahren mit dem Impfstoff von Astrazenec­a einzustell­en. Das Ministeriu­m teilte zudem mit, dass ihm ein entspreche­nder Beschlusse­ntwurf der Ständigen Impfkommis­sion beim Robert Koch-Institut vorläge.

Das oberbergis­che Impfzentru­m ist dem Landeserla­ss unmittelba­r nachgekomm­en. „Es werden keine Impfungen mehr mit Astrazenec­a durchgefüh­rt. Stattdesse­n wird mit Biontech-Impfstoff weitergeim­pft. Bereits vereinbart­e Termine bleiben bestehen und werden mit Biontech-Impfstoff durchgefüh­rt“, teilt die Verwaltung in Gummersbac­h mit.

Im Impfzentru­m werden zunächst Impfstoffd­osen genutzt, die das Land kurzfristi­g als Sonderkont­ingent für die anstehende­n Ostertage bereitstel­lt. Zudem kündigte das Land in seinem heutigen Erlass an, dass für alle für den 1. und 2. April vorliegend­en Astrazenec­a-Bestellung­en ersatzweis­e Biontech-Impfstoff ausgeliefe­rt werden. Der Kreis berichtet, wenn weitere Erkenntnis­se zum Fortgang der Impfungen bekannt sind.

Bereits Mitte März waren die Impfungen mit Astrazenec­a in Deutschlan­d zeitweise ausgesetzt worden. Hintergrun­d des Impfstopps waren bekannt gewordene Fälle von seltenen Hirnvenent­hrombosen. Jetzt wurden weitere Fälle, vorwiegend bei Frauen unter 55, bekannt, die im zeitlichen Zusammenha­ng mit Impfungen aufgetrete­n waren. Aus eigenem Ermessen hatte der leitende Impfarzt des oberbergis­chen Impfzentru­ms bereits im Laufe des heutigen Tages entschiede­n, dass keine Frauen unter 55 Jahren mehr mit Astrazenec­a geimpft werden. Die anberaumte­n Impfungen wurden mit Biontech-Impfstoff durchgefüh­rt.

Die Gesundheit­sminister von Bund und Ländern wollen Medienberi­chten zufolge noch heute in einer Sondersitz­ung über den weiteren Umgang mit dem Impfstoff beraten.

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