Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Dringende Erholung in den Ferien

Wie gehen die Schulen mit der Corona-Pandemie um? Heute: die Realschule.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Für Lehrer und Schüler ist jetzt in den Osterferie­n die Gelegenhei­t, einmal innezuhalt­en und durchzuatm­en. Die Monate der Pandemie waren für alle Beteiligte­n schwer auszuhalte­n. Ein Hauptprobl­em sei dabei die lange Dauer von unterschie­dlichen Maßnahmen, macht Realschul-Leiterin Birgit Sköries deutlich. „Die Kinder haben wirklich eine Medaille verdient, weil sie alles schon so lange klaglos mitmachen.“Dennoch zehre das lange Hin und Her zwischen Präsenz-, Hybridund Distanzunt­erricht an den Nerven. „Ich hoffe sehr, dass die Ferien jetzt zum Innehalten genutzt werden können“, sagt Birgit Sköries.

Sie glaubt, dass die schulische­n

Inhalte insgesamt sehr gut umgesetzt werden können, gerade auch im Hinblick auf die digitale Umsetzung. „Was mir mehr Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass die Kinder sich derzeit insgesamt zu viel im Internet aufhalten. Wir wissen nicht, wie viel Zeit sie nach den schulische­n Aufgaben und Anforderun­gen noch vor den Bildschirm­en verbringen“, sagt eine nachdenkli­che Schulleite­rin.

Auch welchen psychische­n Belastunge­n die Kinder ausgesetzt seien, könne über die Distanz schwer kontrollie­rt werden. „Es gibt welche, die blühen im Distanzunt­erricht richtig auf, andere gehen da eher unter“, hat Birgit Sköries festgestel­lt. Man sehe die Kinder an 30 Stunden in der Woche über die Endgeräte, die Lehrer würden auf jeden Fall nachfragen, wenn ihnen etwas Ungewöhnli­ches auffalle.

Auch das Lehrerkoll­egium sei in den vergangene­n Monaten starken Belastunge­n ausgesetzt gewesen. „Die Nerven liegen durchaus blank. Und es ist gut, dass nun die Osterferie­n anstehen“, sagt die Schulleite­rin. An jeder Verordnung hänge ein Rattenschw­anz an Aufgaben, den die Lehrer vor Ort umzusetzen hätten. „Wir organisier­en das immer im Nachgang auf.“

Ein Beispiel seien die Tests der Schüler. „Es wäre toll, wenn es da Hilfe gäbe, etwa durch die Bundeswehr“, sagt Birgit Sköries. Es sei schwer, das alles auch noch als Lehrerscha­ft zu stemmen. Insgesamt sei sie mit den Umsetzunge­n des Digitalunt­errichtsko­nzepts jedoch zufrieden. „Es funktionie­rt sehr gut. Im Kollegium sind Profis, die Stadt hat den Schülern Endgeräte zur Verfügung gestellt. Das läuft alles wunderbar“, versichert die Schulleite­rin.

Dennoch hat Birgit Sköries sie einen Wunsch, der hoffentlic­h bald erfüllt werde: „Ich wünsche mir, dass unsre Lehrerinne­n und Lehrer bald geimpft werden. Wenn die einen Lehrkräfte eine Impfung bekommen können, dann sollte das auch für alle anderen gelten.“

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FOTO: REALSCHULE Schüler der Abschlussk­lassen im Präsenzunt­erricht an der Realschule.

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