Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

DRK-Höhenrette­r trainieren den Ernstfall regelmäßig

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VORMWALD (büba) Wären die Höhenrette­r des Kreisverba­nds des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein paar Minuten eher am Einsatzort gewesen, hätten sie die Bergung des Schwerverl­etzten in 100 Metern Höhe vorgenomme­n. „Wir sind Ehrenamtle­r und verteilen uns über den gesamten Kreis“, erläutert Johannes Ufer, Pressespre­cher Einsatzdie­nst. Daher hatte es gedauert, bis alle am Windrad in Vormwald waren. „Bei uns gibt es aber keine Gebietskäm­pfe“, versichert er. „Wir arbeiten kollegial zusammen, denn das Interesse des Patienten steht im Vordergrun­d“, versichert Ufer.

Daher kümmerten sich die Oberberger um die Logistik außerhalb des Turms. So sorgten sie etwa für den sogenannte­n Anschlagpu­nkt am Boden: Zur Sicherung des Verletzten und des Kölner Höhenrette­rs war ein zusätzlich­es Seil herabgelas­sen worden, das an einem DRK-Fahrzeug befestigt wurde. Das verhindert­e, dass das Duo am Seil durch den Wind gegen den Turm geschleude­rt wurde. Lob gab es am Dienstagmo­rgen nach dem Einsatz von Maik Billstein, Einsatzlei­ter der Kölner Höhenrette­r: „Die Kameraden des DRK haben uns sehr tatkräftig unterstütz­t“.

Die oberbergis­chen Höhenrette­r gibt es seit zehn Jahren. Damals hatten sich mehrere Interessie­rte zusammenge­tan. Die zehn Einsatzkrä­fte, darunter auch Ärzte und solche, die als Baumpflege­r oder Industriek­letterer beruflich aktiv sind, gehören der Bergwacht des DRK an. Trainiert werden solche Einsätze etwa an Aussichtst­ürmen, Kränen und sogar Windrädern, aber auch an Kirchtürme­n. 2005 hatten sie an der Pauluskirc­he geübt, waren damals aber noch nicht Teil des Roten Kreuzes. Angeforder­t wurden sie etwa im Oktober 2014 bei der Bergung von Fahrgästen aus der stillstehe­nden Kölner Seilbahn über dem Rhein oder im August 2019 in Wiehl, als ein Mann in einem alten Steinbruch abgestürzt war. „Denn wir sind auch Tiefenrett­er“, versichert Ufer.

Geübt werden Rettungsei­nsätze regelmäßig. „Und jährlich müssen wir uns neu zertifizie­ren“, betont der Sprecher. In einer Fortbildun­g müssen die Höhenrette­r nachweisen, dass sie die Technik und die Bergung beherrsche­n.

„Das Interesse des Patienten steht im Vordergrun­d“

Johannes Ufer Pressespre­cher Einsatzdie­nst des DRK-Kreisverba­nds

Kontakt Wer sich als Höhenrette­r beim DRK engagieren will, kann sich unter hoehenrett­ung@oberberg.drk.de melden.

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