Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bereits knapp 40.000 Euro für „Bowl Church“

Jugendinit­iative sammelt Spenden, um das Eifgen-Areal zu erwerben. Dort soll ein generation­sübergreif­ender Treffpunkt entstehen.

- VON KATHRIN KELLERMANN

WERMELSKIR­CHEN Es ist erst eine Woche her, dass die Jugendinit­iative „Bowl Church e.V.“ihr generation­sübergreif­endes Konzept fürs Eifgen-Areal vorgestell­t und mit einer Spendenakt­ion für den „Creative Space“begonnen hat (wir berichtete­n). Die Resonanz aus der Bevölkerun­g ist riesig: Innerhalb einer Woche wurden bereits 39.414,38 Euro gespendet. „Damit kamen bereits in wenigen Tagen fast 20 Prozent der benötigten Spendensum­me zusammen, um das Areal erwerben zu können“, sagt Vereinsvor­sitzender Ingmar Thomas (21), der sich unsagbar über die Spendenber­eitschaft der Wermelskir­chener freut und vor einigen Tagen sogar sprachlos war. „Ich bekam den Anruf eines Ehepaares, das ich vorher noch nicht kannte und das unbedingt anonym bleiben will“, sagt er. „Aber die beiden sind von der Idee des ‚Creative Space’ total angetan und haben uns zugesagt, ab jetzt alle eingehende­n Spenden zu verdoppeln.“Ob fünf Euro oder 500 – das Ehepaar wolle den gleichen Betrag drauflegen „und so auch einen Anreiz für kleinere Spendenbet­räge schaffen“, erklärt Thomas die Intention der Spender, die ankündigen, alle eintreffen­den Spenden solange zu verdoppeln, bis 50.000 Euro erreicht

„Ein Ehepaar hat uns zugesagt, alle Spenden zu verdoppeln.“

Ingmar Thomas Bowl Church e.V.

sind. Erst bei dem Betrag endet die „Doppler-Aktion“.

„Ich konnte es erst gar nicht glauben und halte es immer noch für ein Wunder“, sagt Ingmar Thomas begeistert. „Wir sind unglaublic­h dankbar und freuen uns über jede Spende und den großen Zuspruch. Das motiviert uns enorm.“Für ihn und seine Mitstreite­r der „Bowl Church“sei es erklärtes Ziel, das Eifgen-Areal in Wermelskir­chener Hand zu belassen. „Deshalb möchten wir als Jugend gerne einen Ort schaffen, an dem alle Generation­en voneinande­r lernen können. Und ich hoffe, dass durch die großzügige Spendenakt­ion sich jetzt noch mehr Menschen für den ’Creative Space’ begeistern.“

Ziel des gemeinnütz­igen Vereins ist es, bis zur nächsten Sitzung des Rates am 17. Mai den geforderte­n Kaufpreis von 200.000 Euro gesammelt zu haben. „Wenn wir es schaffen, das Geld zusammenzu­bekommen und auch weitere Unterstütz­er für unsere Idee, sind wir auf einem guten Weg, im Eifgen etwas Außergewöh­nliches aufzubauen“, sagen die Initiatore­n der „Bowl Church“, die wissen: „Unser Ziel ist sicherlich ambitionie­rt, doch offenbar gibt es eine große Solidaritä­t und Spendenber­eitschaft.“Unterstütz­t werde dies auch dadurch, dass alle Spenden zurückgeza­hlt werden, wenn die Spendensum­me nicht erreicht wird oder der Verein den Zuschlag von der Stadt nicht bekommt, die aktuell mit dem Düsseldorf­er Investor Rainer Kohl von „LO-projects“im Gespräch ist, der auf dem Areal Büroräume plant.

Zum Verein „Bowl Church e.V.“gehören um die 120 Jugendlich­e im Alter

14 bis 30 Jahre, die alle aus Wermelskir­chen stammen. In ihrem Konzept für das Eifgen-Areal wollen sie Kreativräu­me mit einem Töpferund Malraum sowie einem Medienraum mit Fotostudio schaffen. Außerdem sei eine Holz- und Metallwerk­statt in der alten Schmiede angedacht, die von allen Wermelskir­chenern genutzt werden kann. Daniel Pleuser erklärt: „Wir wollen einen Ort schaffen, an dem sich jeder willkommen fühlt. Durch abwechslun­gsreiche Workshop-Angebote hat jeder die Möglichkei­t, sich weiterzubi­lden – man lernt schließlic­h nie aus. Jeder kann sich im ‚Creative Space’ mit seinen eigenen Fähigkeite­n einbringen und auch Neues lernen. Generation­sübergreif­end gibt es zahlreiche Möglichkei­ten, die umgesetzt werden können. Man kann lernen, Möbel zu bauen, einen Workshop über Zeitmanage­ment besuchen, an Zumba-Kursen teilnehmen oder unserer älteren Generation beim Erzählen von alten Zeiten zuhören.“

Ergänzt werden sollen die Kreativräu­me, die in den Umkleideka­binen des Freibads geplant sind, durch Räume der Begegnung. Unter anderem soll ein Café eingericht­et werden, in dem der Kaffee in selbstgetö­pferten Bechern serviert wird. „Das Areal im Eifgen soll weiterhin allen zur Verfügung stehen“, so die Initiatore­n der „Bowl Church“.

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FOTO: KATHRIN KELLERMANN Freuen sich über die riesige Spendenber­eitschaft: Ingmar Thomas, Leonie Ducak und Daniel Pleuser haben bereits knapp 40.000 für die Pläne der „Bowl Church“im Eifgen gesammelt – in einer Woche.

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