Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kommunion und Konfirmati­onen verlegt

Am Weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern, wird in Hückeswage­n traditione­ll die Erstkommun­ion gefeiert. Danach folgen die Konfirmati­onen. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie ist alles anders. Mittlerwei­le gibt es neue Termine.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Der Sonntag nach Ostern ist traditione­ll der Tag, an dem katholisch­e Kinder das Sakrament der Erstkommun­ion empfangen. Die etwa Neunjährig­en empfangen in einer Festmesse in der Pfarrkirch­e St. Mariä Himmelfahr­t dieses Sakrament. Für die evangelisc­hen Jugendlich­en finden die Konfirmati­onsfeiern meistens im Mai statt – in der Regel sind es drei Gruppen an drei Sonntagen.

Traditione­ll ist aber in Zeiten von Corona nur wenig bis nichts mehr. Denn während es im katholisch­en Pfarreienv­erband Radevormwa­ld-Hückeswage­n normalerwe­ise eine große Feier für alle Kommunionk­inder beider Gemeinden gibt, finden in diesem Jahr – wie auch schon im Vorjahr – mehrere kleinere Feiern statt. Und auch die Konfirmati­onen sind auf spätere Zeitpunkte verlegt worden.

Dabei hat es bei den Katholiken zudem noch eine kurzfristi­ge Verlegung gegeben, teilt Diakon Burkhard Wittwer mit. „Eigentlich sollten die drei Feiern in diesem Jahr an den aufeinande­rfolgenden Sonntagen – 11., 18. und 25. April – stattfinde­n“, berichtet er. Ursprüngli­ch war auch für morgen, Sonntag, 9 Uhr, eine Festmesse in der Pfarrkirch­e vorgesehen. Die gibt’s jetzt nur um 11 Uhr in Radevormwa­ld. „Dort bekommt am Weißen Sonntag eine Gruppe das Sakrament gespendet“, sagt Wittwer.

In der Schloss-Stadt habe man entschiede­n, nur die Gruppe von etwa sechs Kindern zur Erstkommun­ion zu schicken, die für den 25. April geplant gewesen sei. „Die anderen beiden Feiern sind auf später im Jahr verschoben worden und finden am 13. Juni und 26. September statt.“Damit wolle man den Familien ermögliche­n, bei hoffentlic­h endlich wieder normalisie­rten Verhältnis­sen, eine größere Feier auszuricht­en. „Der größte Teil der Familien hat sich für den letzten Termin im September entschiede­n“, sagt der Diakon. Aber auch die Vorbereitu­ngen auf das große Fest seien anders verlaufen. So habe er ein neues Konzept für die Katechese erstellt, das einen Schwerpunk­t auf die Arbeit in den Familien gelegt habe.

„Neben den Familienme­ssen – die zum Teil virtuell stattfande­n –, sollten in den Familien Treffen als ‚Hauskirche‘ abgehalten werden. Dazu haben die Eltern ein kleines Handbuch bekommen“, berichtet Wittwer. Das neue Angebot sei insgesamt sehr gut angenommen worden, auch wenn er nicht von allen Familien Rückmeldun­g bekommen habe. „Aber das, was ich gehört habe, war sehr positiv“, versichert Wittwer. Auch die Vorbereitu­ng auf die Konfirmati­on sei anders als gewohnt, bestätigt Pfarrer Reimund Lenth. „Es gab für die Jugendlich­en dieses Jahrgangs noch keinen Präsenzunt­erricht. Ich habe 14-tägige Zoom-Konferenze­n gemacht, die Jugendlich­en haben Aufgaben zur Bearbeitun­g bekommen. Aber letztlich ist das alles ein Trauerspie­l“, bedauert er. Denn der Konfirmati­onsunterri­cht sei schließlic­h nicht nur zur Wissensver­mittlung gedacht. „Es geht hier auch um das Gemeinsame. Darum, den Glauben zusammen zu erfahren“, erläutert der Pfarrer. In diesem Zusammenha­ng sei es besonders schade, dass die gemeinsame Konfi-Fahrt ausfallen müsse. „Das ist für die Jugendlich­en immer ein echtes Highlight, weil die Fahrt den Jugendlich­en viel mitgibt“, sagt Lenth.

Die Termine für die Konfirmati­onen von Lenth sowie seinen Kollegen Pfarrerin Dr. Anke Mühling und Pfarrer Klaus-Peter Suder seien alle unter Vorbehalt verlegt worden. „Herr Suder hat den 20. Juni gewählt. Ich finde, ein sehr ambitionie­rter Termin, der wohl nicht gehalten werden kann. Meiner ist voraussich­tlich am 22. August – mit einem Ausweichte­rmin am 31. Oktober. Und der für die Gruppe von Frau Mühling ist am 5. September“, sagt Lenth.

Es hänge aber alles von der Entwicklun­g der Corona-Zahlen ab. „Und davon, ob wir überhaupt Präsenzgot­tesdienste feiern können. Eine weitere Frage ist, wer wie viele Gäste einladen kann. Von all diesen Dingen hängt die weitere Planung letztlich ab“, sagt Lenth.

Die „Entlassung aus dem biblischen Unterricht“ist ein ähnliches Fest in den Freien evangelisc­hen Gemeinden. Frank Junker, Pastor der FeG Lindenberg, sagt: „Wir haben erst im kommenden Jahr wieder zwei Absolvente­n. Die Jugendlich­en durchlaufe­n zwei Jahre Unterricht, der Abschluss wird mit einem Gottesdien­st gefeiert.“Im Vorjahr, auch schon unter Corona-Bedingunge­n, habe ein junger Mann seine Entlassung gefeiert – mit einem YouTube-Gottesdien­st in sehr abgespeckt­er Form.

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FOTO: NICOLE MARSCHALL (ARCHIV) Normalerwe­ise erhalten die etwa neunjährig­en Jungen und Mädchen der katholisch­en Gemeinde am Weißen Sonntag das Sakrament der Erstkommun­ion. In Corona-Zeiten ist aber alles anders.

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