Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Abschlusss­chwäche kostet HSV Punkte

Damenhandb­all: Solingen-Gräfrath unterliegt am Samstag beim HC Rödertal in Sachsen mit 24:25 (12:12). Insgesamt 27 Fehlversuc­he bringen die Bergischen nach drei Siegen hintereina­nder auf die Verlierers­traße.

- VON JÜRGEN KÖNIG

SOLINGEN Um 8.45 Uhr setzte sich am Samstagmor­gen der Bus Richtung Sachsen in Bewegung, kurz vor Sonnenaufg­ang am Sonntag war das Team des HSV Solingen-Gräfrath schließlic­h im Bett. Dies galt auch für Trainerin Kerstin Reckenthäl­er, die wie ihre Spielerinn­en und der Betreuerst­ab der Mammut-Tour auch in sportliche­r Hinsicht nichts Erfreulich­es abgewinnen konnte: Der Handball-Zweitligis­t unterlag überrasche­nd beim HC Rödertal mit 24:25 (12:12). Kassierte damit nach drei Siegen wieder eine Niederlage und blieb bei der Punkteausb­eute in der Zweiten Bundesliga auf 25 stehen. „Wir versäumen es, den Sack zuzumachen“, meinte Reckenthäl­er.

Die 38-Jährige bezog sich dabei auf die 42. Minute, als Melina Fabisch das 19:15 für die Gäste erzielt hatte. Es war der höchste Vorsprung der Bergischen in der Partie, die auf beiden Seiten von zahlreiche­n technische­n Fehlern und missglückt­en Abschlüsse­n geprägt war. „Wir hatten 27 Fehlwürfe, das ist natürlich zu viel“, kritisiert­e Reckenthäl­er. Dadurch ergab sich eine Abschlussq­uote von unter 50 Prozent, womit es grundsätzl­ich schwer wird, Zählbares einzufahre­n. So brauchte Fabisch für ihre fünf Feldtreffe­r zehn Versuche, Liga-Top-Torjägerin Vanessa Brandt gar 13 Anläufe für vier Treffer.

Kerstin Reckenthäl­er erkannte in der Begegnung, die bis auf die starke HSV-Phase nach der Pause immer ausgeglich­en war, auch positive Trends. Luca Tesche habe ihre Aufgabe im Rückraum sehr gut erfüllt, auf Cassandra Nanfack sei ebenfalls rundum Verlass gewesen. Und zwischen den Pfosten bot Natascha Krückemeie­r bis zu ihrer Auswechslu­ng in der 53. Minute bei elf Paraden eine starke Vorstellun­g – was allerdings auch für ihre Kollegin Ann Rammer im Tor der Sächsinnen galt. „Schade, dass wir es am Ende nicht mehr gedreht bekommen“, resümierte Solingens Trainerin, die trotz des „Standhandb­alls“in der Anfangspha­se betonte: „Ich bleibe entspannt.“

Für die nächsten Tage kündigte derweil die Chefetage des HSV den Abschluss der Personalpl­anungen für die kommende Saison an. „Wir dürfen uns von unserem Abschneide­n nicht blenden lassen“, sagt Stefan Bögel. Der Geschäftsf­ührer der Spielbetri­ebs-GmbH geht fest davon aus, dass das Niveau in der nächsten Spielzeit durch die geplante Aufstockun­g auf voraussich­tlich 16 Mannschaft­en steigen werde. Noch gibt es aber einige Fragezeich­en rund um die Modalitäte­n.

Unabhängig von der endgültige­n Konstellat­ion strebt Bögel neben der Qualität eine entspreche­nde Breite im Kader an. Im Tor, auf den Außenposit­ionen, am Kreis und auch im Rückraum stehen personelle Änderungen ins Haus.

HSV Solingen-Gräfrath Krückemeie­r, Fahnenbruc­k – Brandt (6/2), Fabisch (5), Nanfack (4/2), Senel (3), Reinarz (2), Tesche (2), Müller (1), Bongartz (1), Penz, Killmer.

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FOTO: MORITZ ALEX Carina Senel, hier im Hinspiel (29:24) gegen Rödertal, leistete am Kreis und im Innenblock ein großes Pensum.

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