Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
„Wir fahren im Moment auf Sicht“
Blick auf die bevorstehende Tennis-Saison beim TC Ohligs 1914.
SOLINGEN (jg) Frühestens Anfang Juni kann der erste Aufschlag für die Tennis-Sommer-Saison erfolgen. Die kürzlich erfolgte Entscheidung auf Verbandsebene orientierte sich am Pandemie-Geschehen und wirft die Vereine erst einmal um einen Monat zurück. „Wir fahren im Moment auf Sicht“, beschreibt Christian Darmann die Situation.
Der Sportwart des TC Ohligs 1914 sieht sich selbst nicht grundsätzlich als Bedenkenträger, weiß aber um die große Herausforderung von Sport in Corona-Zeiten. „Die Medenspiele bedeuten ja nicht, dass da zwei Leute gegeneinander spielen. Da geht es um Mannschaften, Zuschauer, Bewirtung und mehr“, sagt Darmann, dessen Verein sich allen Unwägbarkeiten zum Trotz gut aufgestellt sieht. So gibt es aktuell keinen Rückzug von Mannschaften, derer 15 gemeldet wurden – mehr als im Vorjahr. Aushängeschild sind die 1. Herren, die nach einer Aufstiegsserie mittlerweile in der Niederrheinliga antreten.
Der TCO vertraut seinem bisherigen Kader mit drei Niederländern (Mick Veldheer, Bart Stevens, Stan Bormans), dem Österreicher Sandro Kopp und heimischen Akteuren wie Cornell Wette, Till Wegner und Karlson Wegner. Um die Mehrkosten in gleich acht Spielen kompensieren zu können, wurde in Zusammenarbeit mit der Volksbank im Bergischen Land eine Spendenaktion (Crowdfunding) ins Leben gerufen.
Die Ausländer sind in Ohligs keine Fremdkörper. Im Rahmen ihrer Aufenthalte werden sie ins Vereinsleben integriert. So bereitete sich dort jetzt auch Spitzenmann Veldheer mit Trainer Karsten Focke aufs Future-Turnier in Meerbusch vor.
Bei den Senioren mit insgesamt elf Teams sind auch noch Herren 70 (Niederrheinliga) und Herren 40 (1. Verbandsliga) im Verband tätig, in der Bezirksklasse B feiern die Damen ihr Debüt. Erneut mischen viele Fußballer mit – Uwe Rütjes, Nils Esslinger und Kollegen starten als Herren 30. Viermal sind die Ohligser außerdem im Jugendbereich vertreten.
Sie alle hoffen auf möglichst viele Spiele an der Kiefernstraße, wo fünf Plätze zur Verfügung stehen. „Wir hätten den Saisonstart in der Niederrheinliga gerne gemeinsam mit unserer Modernisierung für zusätzlichen Elan genutzt“, freut sich Christian Darmann für den Verein auch über das, was durch das NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“möglich wurde: die Errichtung eines Multifunktionsplatzes sowie eine barrierefreie Sanierung der Terrassen- und Zuschauerflächen. 100 000 Euro gab es dafür aus der Düsseldorfer Staatskanzlei.
Demgegenüber stehen der Eigenanteil für die Maßnahme, die Erstattung von Hallenmieten und die coronabedingte Zurückhaltung des ein oder anderen Sponsors. Die wirtschaftliche Standfestigkeit des TC Ohligs bleibt davon indes unberührt. Und die Hoffnung, dass das digitale Buchungs- und Gästesystem auf der Anlage bald umfänglich greifen kann, ist riesig.