Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Willims kämpft um die Normen für Olympia in Tokio
WERMELSKIRCHEN/LEIPZIG (fab) Für Yannis Willim hat die heiße Phase des Jahres begonnen. Der Spitzen-Schwimmer aus Wermelskirchen, der seit anderthalb Jahren für die SSG Leipzig startet und von einer Olympia-Teilnahme in Japan träumen darf, kämpft im April um eines der heiß begehrten Tickets. Aufgrund der Pandemie wurde der Qualifikationszeitraum extrem begrenzt: Nur drei Wettkämpfe bleiben Deutschlands Tokio-Aspiranten, um die geforderten Normen zu schwimmen.
Chance Nummer eins bot sich unlängst in Heidelberg. Dort ging Willim über die 100 Meter Brust (Norm: 59,80 Sekunden) und seine Parade-Disziplin 200-Meter-Brust (2:09,90 Minuten) ins Wasser. „Für mich war der Wettkampf eine wichtige Standortbestimmung“, sagte der 21-Jährige. Dass dieser überhaupt durchgeführt werden konnte, lag an einem ausgeklügelten Corona-Konzept. Neben der Schwimmhalle des Olympia-Stützpunktes Baden-Württemberg wurde eine Turnhalle zum Testzentrum für Sportler, Trainer und sonstige Beteiligte umfunktioniert. Wer rein wollte, benötigte ein negatives Ergebnis und musste anschließend eine Maske tragen. Nur nicht im Becken, versteht sich.
Aus Sicht des Wermelskircheners ging das Konzept auf. „Ich bin jemand, der sich generell viele Gedanken zu dem Thema macht und sehr vorsichtig ist. Aber da hatte ich wirklich nur sehr geringe Bedenken und konnte mich auf den Wettkampf konzentrieren.“So gelang es Willim, über die 100 Meter erstmals unter 1:02 Minuten zu bleiben. In 1:01,79 Minuten wurde er Dritter. Über die 200 Meter blieb der Brustspezialist mit der Zeit von 2:13,20 Minuten zwei Zehntel über seinem Bestwert.
Neben dem Olympia-Ticket geht es für Willim und Co. auch um die Teilnahme an der Europameisterschaft im ungarischen Budapest vom 17. bis 23. Mai. Dafür sind die Norm-Hürden etwas geringer: 1:00,15 (100-Meter-Brust) beziehungsweise 2:11,50 Minuten (200-Meter-Brust).
Nicht mehr im Fokus für dieses Jahr hat der Wermelskirchener die Universiade, an der im August in China 8000 Studenten aus der ganzen Welt teilnehmen sollten. Diese wurde mittlerweile abgesagt. „Das ist natürlich extrem schade“, findet Willim, „aber sie wurde ja zum Glück nur auf 2022 verschoben und nicht aufgehoben.“