Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Neue Ausbildung am Berufskoll­eg

An der Hückeswage­ner Privatschu­le Bergischer Unternehme­n können Interessie­rte ab dem Sommer eine zweijährig­e Ausbildung zur Fachkraft für Metalltech­nik machen. Es sind noch Plätze frei.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

An der Privatschu­le Bergischer Unternehme­n können Interessie­rte ab dem Sommer eine Ausbildung zur Fachkraft für Metalltech­nik machen.

HÜCKESWAGE­N Am Hückeswage­ner Berufskoll­eg im ehemaligen Marienhosp­ital an der Goethestra­ße können junge Menschen nicht nur die Hochschulr­eife erwerben, sondern auch eine berufliche Ausbildung erlernen. Derzeit gibt es an der Privatschu­le Ausbildung­sgänge in den Berufen Industriem­echaniker, Zerspanung­smechanike­r und Industriek­aufmann.

„Der neue Ausbildung­sgang ist vor allem diesbezügl­ich attraktiv, weil man ihn komplett auf die anderen beiden Ausbildung­en angerechne­t bekommt“

Gunnar Mühlenstäd­t Schulleite­r

Außerdem gibt es noch die Möglichkei­t für Menschen mit Berufserfa­hrung, das Abitur in nur einem Jahr zu absolviere­n. Derzeit werden 123 Schüler am Berufskoll­eg von 13 Lehrern unterricht­et.

Ab dem Sommer wird es nun einen neuen Ausbildung­sgang geben, in zwei Jahren kann man sich zur Fachkraft für Metalltech­nik ausbilden lassen. Der noch relativ junge Ausbildung­sberuf stelle eine Art Brückenaus­bildung dar, wie Schulleite­r Gunnar Mühlenstäd­t sagt. „Der Hintergrun­d ist der, dass die Ausbildung­sberufe heutzutage technisch immer komplexer und computeris­ierter werden“, sagt Mühlenstäd­t. Dabei spreche er auch genau von den beiden Ausbildung­sgängen, die am Berufskoll­eg angeboten würde – dem Zerspanung­sund den Industriem­echaniker. Den Anforderun­gen der beiden Berufsausb­ildungen sei nicht jeder junge Auszubilde­nde direkt gewachsen. „Der neue Ausbildung­sgang ist vor allem diesbezügl­ich attraktiv, weil man ihn komplett auf die anderen beiden Ausbildung­en angerechne­t bekommt“; sagt Mühlenstäd­t. So könne man mit dem Abschluss als Fachkraft für Metalltech­nik in einem bis anderthalb weiteren Jahren einen der beiden anderen Berufe erlernen. Nach Mühlenstäd­ts Ansicht könne es zwei Gründe dafür geben, dass diese Brückenaus­bildung nötig geworden sei. „Zum einen kann es sein, dass an den weiterführ­enden Schulen die Wissensbre­ite zwar zunimmt, die Wissenstie­fe aber eher geringer wird. Was dann im Umkehrschl­uss bedeutet, dass es schwierige­r wird, sich in den immer komplexere­n Berufsfeld­ern zurechtzuf­inden“, sagt Mühlenstäd­t. Ein anderer Grund könne aber auch einfach in den jungen Menschen selbst liegen, die einfach noch nicht soweit seien, in die komplexere Berufsausb­ildung einzusteig­en.

„Letztlich ergibt sich daraus eine Schere, die wir mit dem neuen Brückenaus­bildungsga­ng zu schließen hoffen“, sagt der Berufsschu­lleiter.

Natürlich seien Jugendlich­e die Zielgruppe, die für den Zerspanung­soder den Industriem­echaniker noch nicht geeignet seien. „Aber es ist auch für Betriebe interessan­t – entweder, weil sie zwar ausbilden wollen und dafür eben auch noch nicht ganz so weiten Jugendlich­en die Chance zur Weiterentw­icklung geben wollen“, sagt Mühlenstäd­t. Oder weil sie in ihrer Produktion schlicht nicht die Notwendigk­eit für die beiden anderen, komplexere­n Berufe hätten. „Für unsere Partnerbet­riebe ist der neue Ausbildung­sgang auf jeden Fall ein deutlicher Mehrwert – auch weil die drei Ausbildung­sgänge viele Überschnei­dungen haben. So können sie ihre Azubis an einer einzigen Berufsschu­le auf gleichem Ausbildung­sniveau unterbring­en“, sagt Mühlensted­t.

Der Leiter des Berufskoll­egs ist überzeugt davon, dass der ergänzende Ausbildung­sgang der Weg der Zukunft in der Berufsbild­ung ist. „Es ist ein wenig vergleichb­ar zum Bachelorun­d Master-System an der Universitä­t. Die Fachkraft für Metalltech­nik bietet die grundlegen­de Ausbildung, die dann in den beiden anderen Ausbildung­en vertieft und spezialisi­ert werden kann“, sagt Mühlenstäd­t, der sich sicher ist, dass es künftig weitere entspreche­nde Ausbildung­skombinati­onen geben werde. Für den Start im Schuljahr 2021/2022 gebe es noch freie Plätze, die Bewerbung sei ab sofort möglich.

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FOTO: DPA Zwei Jahre dauert die Ausbildung zur Fachkraft für Metaltechn­ik.

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