Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Karthausen soll verkehrsberuhigt sein
Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer soll laut Bündnis 90/Grüne in Rade oberste Priorität haben.
Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer soll laut Bündnis 90/Grüne in Rade oberste Priorität haben.
RADEVORMWALD Die Diskussion über die Gestaltung des Baugebietes Karthausen geht in der Politik vor Ort weiter. Nachdem die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft (UWG) jüngst noch einmal eine Reihe von Punkten betont hatte, vor allem zur Verkehrsanbindung (unsere Zeitung berichtete), hat sich auch die Fraktion von Bündnis 90/Grüne mit diesem Thema erneut beschäftigt.
„Alle Fußgänger – Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderung, alle Anwohner und Besucher – sollen den besonderen Schutz genießen können“
Pressemitteilung der Fraktion Bündnis 90/Grüne
In einer Mitteilung der Fraktion fordern die Grünen, dass Karthausen als Ganzes zu einer verkehrsberuhigten Zone wird. „Oberstes Ziel ist es, jede Behinderung oder gar Gefährdung von Fußgängern – auf der gesamten Straßenbreite – zu verhindern“, heißt es in der Mitteilung. „Der Schutz der Anwohner ist oberste Priorität. Alle Fußgänger – Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderung, alle Anwohner und Besucher – sollen den besonderen Schutz genießen können.“Dafür sei die erhöhte gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich. Diese werde in dem verkehrsberuhigten Bereich durch die dafür geltenden Regeln vorgeschrieben und durch bauliche Maßnahmen gefördert.
Dass der gegenseitige Schutz aller Verkehrsteilnehmer erste Priorität habe, sei eigentlich eine Selbstverständlichkeit, so die Grünen-Fraktion: „Wer kann eigentlich dagegen sein, seine Bürger zu schützen?“
Verkehrsberuhigte Bereiche werden mit einem blauen Schild angezeigt, auf dem unter anderem ein Kind zu sehen ist, das mit einem Ball spielt. Diese Bereiche werden oft auch als „Spielstraße“bezeichnet, was nicht korrekt ist. Spielstraßen dürfen von Fahrzeugen überhaupt nicht befahren werden, das Verkehrszeichen ist dann der rote Kreis (Durchfahrverbot) mit einem Zusatzschild, das ein Kind mit Ball zeigt.
Spielmöglichkeiten sollen die Kinder im künftigen Baugebiet Karthausen aber auch reichlich finden, wenn es nach den Grünen geht: „Wir begrüßen einen Spielplatz im Grünstreifen“, heißt es in einer Aufstellung der Forderungen, die auf der Internetseite der Radevormwalder Grünen (gruene-radevormwald. de) zu finden sind. Eine solche Maßnahme mache jedoch zwingend eine Erweiterung des Grünstreifens erforderlich. Dieser sollte in das Baugebiet Karthausen II übergehen. „Eine potentielle Einfriedung des Spielplatzes erfolgt mittels einer Hecke mit einheimischen Gehölzen. Sitzbänke werden von einem einheimischen Baum beschattet“, schildern die Grünen ihre Vorstellung. Bei einer Erweiterung des Grünstreifens würde man auch einen Bolzplatz begrüßen. Der Bau eines Regenrückhaltebeckens dürfe nicht zu Lasten des Grünstreifens erfolgen.
Was die Struktur der Siedlung angeht, sprechen sich die Grünen für eine Mischung von Mehr- und Einfamilienhäusern aus, mit bis zu drei Geschossen, „da dies eine bessere Flächennutzung darstellt“. Im Fall der Errichtung einer Schallschutzmauer oder eines Parkhauses solle auf jeden Fall eine Begrünung erfolgen, vorgeschlagen wird außerdem eine breite Hecke, die sich entlang der Schallschutzmauer ziehen könnte.
Und ein ganz besonderes Anliegen der Grünen-Fraktion ist dieses: „Schottergärten, Steinschüttungen, Wurzelfliese, Unkrautfliese müssen auf dem gesamten Grundstück zwingend für unzulässig erklärt werden.“