Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Gemeinde wartet auf den Neustart

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HÜCKESWAGE­N (wow) Inga Kuhnert, Kantorin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde, betreut nicht nur die Kantorei, sondern auch den Kammerchor „Vocale“, die Kinderund Jugendchör­e und die Band der Kirchengem­einde. „Wir haben gemacht, was irgendwie möglich war“, sagt sie mit Blick auf ein Jahr Corona-Pandemie und die damit verbundene­n Einschränk­ungen für Chorgesang auch in der Schloss-Stadt.

„Zwischendu­rch waren ja Proben zumindest im kleinen Rahmen möglich, das haben wir für die Erwachsene­nchöre und den Jugendchor auch umgesetzt“, sagt Inga Kuhnert. Mit viel Abstand und in kleinen Gruppen seien die Proben in der Pauluskirc­he möglich gewesen. „Der Jugendchor hat weiterhin im Gemeindeze­ntrum geprobt“, sagt die Kantorin. Der Kammerchor „Vocale“habe zudem an mehreren

Gelegenhei­ten mit vierstimmi­gem Gesang die Gottesdien­ste begleiten können.

Zoom als Möglichkei­t zur virtuellen Probe habe die Kantorin zwar ausprobier­t, allerdings habe sich das als nicht praktikabe­l erwiesen. „Jeder sitzt alleine zu Hause vor dem PC und singt zu meiner Begleitung oder meiner Stimme. Wir haben das dann bald wieder sein gelassen“, sagt Inga Kuhnert.

Sie habe daher versucht, den Kontakt eher per Mail zu halten. „So habe ich die Sängerinne­n und Sänger mit Liedern und Stimmbildu­ngsvideos versorgt, damit sie in Übung bleiben konnten“, sagt die Kantorin. Dennoch habe sie Zoom nicht ganz abgeschwor­en. „Nach Ostern will ich einen Workshop für Chor-Sänger anbieten – auch für solche, die nicht in der Evangelisc­hen Kirchengem­einde sind“, sagt sie. Mittwochs und freitags von 19 bis 20 Uhr solle der Kursus stattfinde­n. Es sei ein Angebot für alle, die lernen wollten, nach Noten zu singen.

Schwierige­r sei die Situation hingegen für die 16 Kinder im Kinderchor. „Wir können uns nicht treffen, weil es einfach zu riskant ist. Ich habe sie lange Zeit mit Videos und Bastelsach­en versorgt, habe das aber mittlerwei­le eingestell­t“, sagt Inga Kuhnert. Der Grund dafür sei, dass die Kinder ohnehin schon genug Zeit vor dem Computer verbringen würden. Die Band habe einige Male proben können, bis auch das nicht mehr erlaubt gewesen sei.

Inga Kuhnert glaubt nicht, dass ihren Chören nach Ende der Pandemie viele Sängerinne­n und Sänger den Rücken kehren werden. „Ich bin zuversicht­lich, dass wir wieder mit vielen Mitglieder­n durchstart­en werden, wenn es wieder erlaubt ist.“

Modern Generation Seit Ende des vergangene­n Jahres probt der Chor per Zoom. Auf diese Weise habe man bereits einige kleinere Stücke einstudier­en können. „Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit den technische­n Möglichkei­ten auseinande­rzusetzen“, sagt Pressespre­cherin Heike Karsten. Auch sonst halte man über diese Software Kontakt zu den anderen Mitglieder­n. „Im ZoomChat kann man sich auch einfach mal zum Reden treffen. Ansonsten gibt es eine Chor-WhatsApp-Gruppe“, sagt sie. Besonders schade sei allerdings, dass Modern Generation in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiere – oder besser gesagt: feiern würde, wenn Corona es zuließe. „Wir sehnen alle den Tag herbei, wenn wir wieder proben können. Vielleicht geht es ja mit einer Probe auf der grünen Wiese los“, sagt Heike Karsten.

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FOTO: WEITZDÖRFE­R Inga Kuhnert dirigiert die Kantorei im Gemeindeze­ntrum Lindenberg – vor Corona.

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