Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Angst vor Ansteckung

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Um 15.35 Uhr hatten meine Frau und ich unseren Impftermin im Impfzentru­m Gummersbac­h. Wir sind um 15.25 Uhr eingetroff­en und gerieten im ersten Stock in eine riesige, wartende Menschenme­nge. Von mehreren Leuten erfuhren wir dann, dass man, wegen zu spät gelieferte­m Impfstoff etwa eine Stunde in Verzug sei.

Das kann passieren, aber wie mit der Situation umgegangen wurde, darf nicht passieren. An keinem der Eingänge wurde man durch Personal informiert, dass man besser noch außerhalb des Gebäudes warten solle. Es warteten somit etwa 250 Leute in einem Raum, die eine Stunde vorher ihren Termin gehabt hätten, Leute die, wie wir, zu ihrem aktuellen Termin erschienen sind, und natürlich diejenigen, die schon einmal eine Stunde vor ihrem Termin eintrafen. Zusätzlich warteten in der Menge Leute auf ihre Angehörige­n, nicht wissend, dass der Ausgang für die Geimpften am anderen Ende des Gebäudes war. Nicht zu vergessen gab es auch noch Leute, die nach ihrem Einkauf im Center, mal eben sehen wollten, ob da nicht irgendwelc­he Bekannten zugegen waren. Ein junger Mann rief die Leute in Gruppen nach ihren Terminen auf, die darauf in einen internen Warteraum geführt wurden. Man musste sich schon in der Menschenme­nge aufhalten, um den Mann zu verstehen. In den Warteraum passten dann etwa 40 Personen hinein, zwar mit Abstand, aber ohne Belüftung. Danach, in der eigentlich­en Impfstraße, war alles sehr gut organisier­t. Erstmalig, seit Ausbruch der Pandemie, hatten wir große Angst, uns ausgerechn­et im Impfzentru­m anzustecke­n. Wenn irgend möglich, würden wir den zweiten Impftermin lieber bei unserem Hausarzt wahrnehmen.

Michael und Christa Held Radevormwa­ld

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