Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bürgermeis­terin setzt jetzt auf eine freiwillig­e Notbremse

Marion Lück appelliert an die Händler, wieder auf „Click & Collect“umzustelle­n, um das hohe Corona-Infektions­geschehen in den Griff zu bekommen.

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WERMELSKIR­CHEN (kel) Die 7-Tage-Inzidenz im Rheinische-Bergischen Kreis ist mit 190 schon hoch, in Wermelskir­chen liegt der Wert aber noch höher bei 233. Eine Zahl, die Bürgermeis­terin Marion Lück mit größter Sorge betrachtet und deshalb einen ungewöhnli­chen Weg einschlägt: „Wenn es möglich ist, würde ich mich freuen, wenn Sie sofort wieder zurück zu ‚click & collect’ wechseln könnten“, richtet sie einen Appell an die Einzelhänd­ler in Wermelskir­chen.

Ihr sei zwar bewusst, dass der Einzelhand­el nicht der Treiber der Pandemie ist und alle sehr gute Hygienesch­utzkonzept­e haben, aber „aktuell ist das Corona-Infektions­geschehen in unserer Stadt sehr hoch und leider auch sehr dynamisch.“Außerdem würden vermehrt Besucher aus umliegende­n Städten, in denen die Inzidenzwe­rte noch höher liegen, nach Wermelskir­chen kommen, weil hier durch die Allgemeinv­erfügung des Kreises Einkaufen mit tagesaktue­llem Corona-Schnelltes­t noch möglich ist. Dieser „Corona-Tourismus“bereite ihr große Sorgen, weil „das Infektions­geschehen in unserer Stadt bereits breit verteilt ist und es sich sehr häufig um die hochanstec­kende, britische Virus-Variante handelt“, sagt Lück, die deshalb für den zügigen Wechsel zu „click & collect“plädiert. Jörg Michels, Inhaber von „Sweetex“macht mit, sagt er: „Ich bin für eine einheitlic­he Regelung, zumal die Kunden ohnehin verunsiche­rt sind, was denn noch geht und was nicht“, sagt er. „Einige haben noch gar nicht mitbekomme­n, dass sie einen Schnelltes­t brauchen und sind enttäuscht, wenn sie ohne nicht in den Laden dürfen“, erklärt er.

WiW-Vorsitzend­er André Frowein ist erleichter­t, wenn wieder „click & collect“statt „test & meet“gilt. Denn: „Je länger wir damit warten, desto länger dauert der Lockdown.“Stefan Rojewksi, Inhaber von „Male“hat seinen Laden bereits geschlosse­n und liefert nur noch aus: „Es lohnt sich nicht, den Laden auf zu machen, weil wenig Kunden kommen.“Tatsächlic­h hätten sich bei ihm auch Kunden aus Remscheid gemeldet, um einzukaufe­n „und ich finde es gut, wenn wir ab morgen sagen können, dass wir in der Stadt die Geschäfte nicht öffnen“, sagt er.

Dass die Händler mitziehen freut Marion Lück: „Ich weiß, dass ich mit dieser Bitte allen viel abverlange“, schreibt sie. „Aber bitte seien Sie versichert, dass ich alles dafür tun werde, damit unsere Stadt eine lebendige Innenstadt behält und wir bald wieder gemeinsam unbeschwer­t einkaufen und genießen können.“

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FOTO: KELLERMANN Zu viele Besucher in der Innenstadt: Bürgermeis­terin plädiert dafür, wieder auf „Click & Collect“zu gehen.

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