Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Feiern Önkfelder 2021 wieder Erntedank?
Jürgen Fischer, der Vorsitzende der Kulturgemeinde, äußert sich zu den Perspektiven für den Oktober.
ÖNKFELD Wie sich die Pandemie im Verlauf des Jahres entwickeln wird, kann niemand sicher sagen. Das gilt auch für die Mitglieder der Kulturgemeinde Önkfeld, die bereits im vergangenen Jahr auf ihr traditionelles Erntedankfest verzichten mussten.
Jürgen Fischer hofft darauf, dass es für diesen Herbst eine Perspektive gibt. „Vielleicht können wir Erntedank mit einem Umzug feiern, oder sogar in vollem Umfang, wenn die Impfungen bis dahin weit fortgeschritten sind. Wir können im Moment nur spekulieren“, sagt der Vorsitzende der Kulturgemeinde. Absagen möchte er das Erntedankfest noch nicht. Ob und wie in diesem Jahr Erntedank gefeiert wird, will die Kulturgemeinde Anfang August entscheiden. „Mit sechs bis acht Wochen Vorlauf können wir auf die Lage der Pandemie reagieren und unser Erntedankfesten den Bestimmungen anpassen, die dann gelten werden“, blickt Jürgen Fischer voraus.
Dass 800 Menschen im Oktober in einem Festzelt in der Ortschaft Önkfeld zusammenkommen, kann er sich allerdings nicht vorstellen. „Das wäre ein echtes Wunder. Aber vielleicht ist ein Umzug unter freiem Himmel und ein anschließendes Fest, ebenfalls an der frischen Luft, möglich“, sagt er. Die Kulturgemeinde Önkfeld will aber trotzdem Kontakt mit dem Zeltwirt aufnehmen, der normalerweise für die Unterkunft des Erntedankfestes zuständig ist. Zusammen kann man über mögliche Hygienekonzepte und Kosten sprechen.
Für die Kulturgemeinde Önkfeld ist das Erntedankfest Anfang Oktober das wichtigste Ereignis des Jahres, auf das sie ungerne komplett verzichten würde. Zu dem Fest gehört immer eine große Verlosung, die nicht nur die Radevormwalder mobilisiert, sondern auch wichtig für die Finanzen der Kulturgemeinde ist. Diesen und andere Teile des Festes digital umzusetzen wäre möglich.
„Man kann sicherlich digitale Konzepte erarbeiten, aber die kommen natürlich nicht an ein reales Treffen heran“, sagt Jürgen Fischer. Er hält sich zu diesem Zeitpunkt alle Optionen offen und wird mit seinem Festkomitee im Sommer mit den konkreten Planungen beginnen, falls die Entwicklung der Pandemie es zulässt.
Vereine, wie die Kulturgemeinde Önkfeld, sind durch die Corona-Krise völlig lahmgelegt worden. Austritte gab es seit dem Beginn der Krise aber nicht. „Unser jährlicher Mitgliedsbeitrag ist gering. Trotzdem sehnen wir uns danach, endlich wieder unsere Gemeinschaft zu pflegen“, sagt Fischer. Erntekönigin Mona Osenberg ist seit 2019 im Amt.
„Digitale Konzepte kommen nicht an ein reales Treffen heran“
Jürgen Fischer Vorsitzender der Kulturgemeinde Önkfeld