Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
750 Konserven und 1500 Euro für „Suppe am Dom“
Mit der Aktion decken die „Bergischen Brüder“den Bedarf der in Köln aktiven Initiative für mindestens ein Jahr.
POHLHAUSEN (sng) Das war deutlich mehr als die übliche Füllung eines Oster-Nestes, die Wolfgang Arndt in Pohlhausen abholen konnte – dafür war der Anhänger an seinem Pkw nötig. 752 Suppen-Konserven, Kleidung und eine Spende über 1500 Euro überreichte der Wermelskirchener Motorrad-Club (MC) „Bergische Brüder“dem Vertreter der Aktion „Suppe am Dom“. Das Material hatte der MC gemeinsam mit der Tierarztpraxis „Taps“von Uta Schmitt gespendet oder gesammelt. Unter anderem die Pohlhausener Nachbarschaft, Freunde und Bekannte brachten Spenden vorbei – darunter auch die Motorrad-Freunde „Grim Hounds“, die alleine 120 Konserven beisteuerten, oder die Dhünner Firma „Styra’s Wonderland“, die Sweatshirt-Hoodies zur Verfügung stellten.
„Wir sind total dankbar, dass sich so viele Leute an unserem Aufruf beteiligt und ihre Spenden vorbei gebracht haben“, sagt Jessi Siemerkus, Sprecherin der „Bergischen Brüder“im Gespräch mit unserer Redaktion. Zuletzt hatten die „Bergischen Brüder“unter anderem im Wermelskirchener Rewe-Einkaufszentrum Blumen an die dortigen Mitarbeiter verteilt, um ihnen für ihr Engagement in Pandemie-Zeiten zu danken (wir berichteten). „Auch wenn wir Motorradfahrer unseren eigenen Lebensstil pflegen, denken wir an andere. Dieses Mal hatten wir besonders Obdachlose im Fokus und wollen mehr derartige Aktionen umsetzen“, erläutert Jessi Siemerkus. Auf der Suche nach einem Partner wären die „Bergischen Brüder“über persönliche Kontakte auf die Initiative „Suppe am Dom“gestoßen.
Wie Wolfgang Arndt berichtet, verteilt die Initiative, bei der unter anderem Privatleute, die Christen-Gemeinde Mayen oder die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Köln-Süd mitwirken, donnerstags (außer am ersten im Monat) Essen an Bedürftige auf dem Breslauer Platz (Rückseite Hauptbahnhof) in Köln. An jedem dritten Donnerstag gibt „Suppe am Dom“zudem Kleidung, Trolleys, Taschen, Schlafsäcke und Iso-Matten aus.
„Wir reihen uns mit unserer Initiative in den Reigen von ehrenamtlich Aktiven ein, die dafür sorgen, dass es jeden Tag ein warmes Essen am Dom für Obdachlose und Bedürftige gibt“, sagt Wolfgang Arndt: „Wir geben an so einem Donnerstag Suppen-Portionen für 70 bis 80 Personen aus – dazu Kaffee oder Tee.“
Die Spende der „Bergischen Brüder“sei für „Suppe am Dom“extrem hilfreich, weil allein die haltbaren Konserven den Bedarf für etwa ein Jahr decken. Dem Wunsch der Spender entsprechend würde die 1500-Euro-Spende speziell für die Anschaffung von Unterwäsche, Socken und Mund-Nase-Schutz-Masken verwendet, weil dieser Bedarf sich kaum durch Sachspenden abdecken lasse. „Etwa 20 Prozent der Menschen, die unsere Hilfe am Dom in Anspruch nehmen, haben eine Wohnung, aber sehr wenig Geld“, erläutert Wolfgang Arndt.