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Doch keine Test-Öffnungen in NRW-Modellkommunen
DÜSSELDORF (sed) Am 19. April sollte es losgehen: Sieben Kommunen in Nordrhein-Westfalen wollten im Rahmen eines Modellprojektes Bereiche des öffentlichen Lebens wieder öffnen. Doch aus dem Projektstart wird erst einmal nichts. Voraussetzung für eine Öffnung ist, dass die Kommunen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 liegen. Diese Voraussetzung erfüllten am Montag lediglich der Kreis Coesfeld und ganz knapp die Stadt Münster. Doch auch bei den beiden wird es vorerst keine Öffnungen geben. Münster hatte schon vergangene Woche mitgeteilt, aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen den Start der Modellkommune zu verschieben. Jetzt sagte auch Coesfeld ab.
„Wir müssen die Inzidenz weiter im Blick haben“, sagte ein Sprecher des Kreises Coesfeld unserer Redaktion.
Am Montag lag die Sieben-Tage Inzidenz dort bei 88,9 Fällen pro 100.000 Einwohner. Am Mittwoch soll es weitere Beratungen im Kreis darüber geben, ob man bestimmte Bereiche öffnet. „Das steht aber noch alles aus. Es gibt noch nichts Konkretes“, so der Sprecher. Auch mit dem NRW-Wirtschaftsministerium habe es noch keine weitergehenden Absprachen gegeben. „Es geht hier auch darum, zu prüfen, inwieweit kontrollierte Öffnungen das Infektionsgeschehen beeinflussen. Das wird alles wissenschaftlich begleitet.“
„Es geht auf jeden Fall weiter mit dem Projekt. Wenn nicht jetzt, dann in ein paar Wochen“, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums unserer Redaktion. Die gewonnene Zeit könne man nutzen, um die Projekte zu konkretisieren.
zumindest jeder eine Impfung erhalten hat, wird so immer wahrscheinlicher, zumal Biontech angekündigt hat, im Juni die Zahl der ausgelieferten Dosen noch einmal deutlich zu steigern.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte, man könne „bereits im Juni die Betriebsärzte in die Impfkampagne integrieren“. Durch zusätzliche Lieferungen gewinne die Kampagne im zweiten Quartal an Geschwindigkeit. Biontech will im zweiten Quartal 50,3 Millionen Dosen nach Deutschland liefern, bei Moderna sind es 6,4 Millionen Dosen. Der Tübinger Hersteller Curevac setzt ebenfalls auf Zulassung und Lieferstart im Juni, dann will er 1,4 Millionen Dosen an Deutschland liefern. Curevac stellt wie Biontech und Moderna einen mRNA-Impfstoff her. Das Vakzin ist für Betriebsärzte und Praxen gut geeignet, da es über Wochen im Kühlschrank gelagert werden kann.
Die Arzneibehörden der EU und der USA wollen in dieser Woche entscheiden, wie es nach den Thrombosefällen weitergeht, die nach der Gabe des J & J-Vakzins vereinzelt bei Frauen unter 60 Jahren aufgetreten sind. Der Vorteil dieses Impfstoffes ist es, dass er mit einer Dosis auskommt. NRW plant daher, ihn nach der Zulassung zunächst in der Wohn- und Obdachlosenhilfe einsetzen. „Hier bestehen die größten Unsicherheiten, die Zweitimpfungen nach sechs beziehungsweise zwölf Wochen sicherzustellen“, heißt es in einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen.