Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Umzug auf Schloss Burg gestartet
Dieses Jahr steht die Sanierung des Hauptgebäudes an. Deshalb wechselt der Schlossbauverein nun in die Alte Schule. Das Museum ist coronabedingt geschlossen. Parallel bleibt die Hoffnung, 2021 doch Veranstaltungen durchzuführen.
BURG Die Sanierungsarbeiten auf Schloss Burg gehen in eine weitere entscheidende Phase und erreichen jetzt das Herzstück des historischen Gemäuers. So ist im Zuge der schon seit einigen Jahren laufenden Instandsetzungen vorgesehen, in diesem Jahr das Haupthaus auf Vordermann zu bringen – was die Angestellten des Schlossbauvereins allerdings zunächst einmal bedeutet, dass sie jede Menge Kartons packen müssen.
So war bereits für vergangene Woche der Umzug in die benachbarte Alte Schule geplant. Das bestätigte der erste Vorsitzende des Schlossbauvereins, Klaus-Dieter Schulz. „Das ist unumgänglich, da das gesamte Gebäude für die Zeit der Sanierungsmaßnahme leerstehen muss“, sagte er auf Anfrage – wobei der Vereinsvorsitzende parallel ankündigte, nicht nur wegen der bevorstehenden Auslagerung im laufenden Jahr neue Wege beschreiten zu wollen.
Der Grund: Wie fast alle Einrichtungen hat auch Schloss Burg unter den mit der Corona-Krise einhergehenden Einschränkungen zu leiden. So können Veranstaltungen im Augenblick höchstens in digitaler Form über die Bühne gehen. Und dazu kommt, dass auch das Museum selbst inklusive des Museumsshops schon seit einigen Wochen geschlossen hat, da sich der Verkauf von Eintrittskarten für zuvor gebuchte Termine als nicht umsetzbar erwies.
Dementsprechend bleibt Interessenten nichts anders übrig, als sich mit dem Onlineshop von Schloss Burg zu begnügen. Gleichzeitig bemühen sich die Verantwortlichen aber auch, möglichst flexibel zu bleiben, um bei geänderten Corona-Rahmenbedingungen gegebenenfalls schnell reagieren zu können.
Das bedeutet im Klartext, dass man die Hoffnung auf Veranstaltungen in diesem Jahr noch nicht in Gänze aufgegeben hat. Gleichwohl würden die Events in einem etwas anderen Rahmen als gewohnt über die Bühne gehen. Denn weil der eigentliche Burgbereich aufgrund der Bauarbeiten als Veranstaltungsort nicht zur Verfügung steht, müsste auf andere Plätze in Oberburg ausgewichen werden.„Dafür kämen der Parkplatz am Eingang zur Schlossanlage oder der alte Sportplatz infrage“, sagte Vereinsvorsitzender Schulz. So könnte der Sportplatz an der Talsperrenstraße beispielsweise bei größeren Veranstaltungen genutzt werden.
Ansonsten sind die momentanen Bemühungen auf Schloss Burg davon geprägt, die Zeit bis zu einem
Ende der Corona-Krise möglichst schadlos zu überstehen. „Wir versuchen mit viel Aufwand, alle unsere Angestellten zu halten, indem wir auf die Kurzarbeiter-Regelungen zurückgreifen“, berichtete Klaus-Dieter Schulz.
Die nun anstehenden Sanierungsarbeiten sehen vor, das Hauptgebäude des bergischen Wahrzeichens von Grund auf zu erneuern. Dabei ist unter anderem der Einbau eines neuen Museums geplant. Zuvor waren bereits die Alte Schule, der Bergfried sowie die Pferdestall-Gebäude saniert worden.
Mit einem Abschluss sämtlicher Maßnahmen wird für das Jahr 2025 gerechnet. Die Ziele der Sanierung sind im Wesentlichen der Erhalt des bestehenden Denkmals und die energetische Modernisierung der einzelnen Gebäudeteile. Davon erhoffen sich die Verantwortlichen unter anderem eine positive Imagewirkung. Ferner sollen aber auch Impulse für den Stadtteil gesetzt werden. Die Gesamtkosten für die auf acht Jahre ausgelegte Maßnahme belaufen sich auf etwa 32,5 Millionen Euro. Die Mittel kommen großteils von Bund und Land.