Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Innehalten für Opfer der Pandemie

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RADEVORMWA­LD (trei) Die lutherisch­e Kirche an der Burgstraße war am Sonntag für zwei Stunden geöffnet. In dem Gotteshaus konnten Lichter für diejenigen entzündet werden, die in der Corona-Pandemie gestorben sind und für die die Krise mit viel Leid einhergega­ngen ist. Das ökumenisch­e Gedenken, zu dem Bundespräs­ident Frank Walter Steinmeier aufgerufen hatte, wurde mit einer Andacht abgeschlos­sen, die im Live-Stream zu sehen war. Pfarrerin Manuela Melzer von der lutherisch­en Gemeinde, Pfarrer Albrecht Keller von der evangelisc­hen Gemeinde Remlingrad­e-Dahlerau und Diakon Burkhard Wittwer von der katholisch­en Kirchengem­einde St. Marien meldeten sich live zu Wort. Musikalisc­h wurde die Andacht von Kirchenmus­iker Martin Scheibner an der Orgel begleitet.

„Seit mehr als einem Jahr hat uns die Pandemie im Griff und beeinträch­tigt unser Leben. Die Pandemie hat großes Leid über Familien gebracht, und heute wollen wir innehalten“, sagte Pfarrerin Melzer. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Gerd Uellenberg sprach nicht nur in seinem politische­n Amt zu den Bürgern. „Ich möchte heute als Mensch zu Ihnen sprechen. Unser menschlich­es Miteinande­r wird in der Krise auf den Prüfstand gestellt.“Uellenberg erinnerte an drei Menschen, die in schweren Zeiten Mut bewiesen und sich ihre Hoffnung bewahrt haben: An Paul Gerhardt, Dietrich Bonhoeffer und Bischof Bornewasse­r wird an verschiede­nen Punkten in Radevormwa­ld erinnert. „Alle drei hatten Hoffnung und Zuversicht

und haben diese aus ihrem Glauben gewonnen. Wir können auch in dieser Krise weitermach­en, wenn unsere Hoffnung weiterhin bleibt. Es geht immer weiter“, sagte Uellenberg.

Auch Pfarrer Keller knüpfte an die Hoffnung an. „Hoffnung ist eine Lebenseins­tellung, die alles verändern kann. Heute nehmen wir alle Verstorben­en in den Blick und schließen sie in diese Trauerfeie­r ein“, sagte er. Der Pfarrer der evangelisc­hen Kirchengem­einde Remlingrad­e-Dahlerau bezeichnet die Hoffnung als eine Erwartung und als ein „gespanntes sich Ausstrecke­n“zu Gott. Als Zeichen der Hoffnung zündete er noch einmal das Osterlicht in der Kirche an.

Diakon Burkhard Wittwer trat mit seiner Gitarre vor die Kamera und spielte ein Stück von Hans Martin Lonquich. „Handeln anstatt tatenlos zu trauern“heißt es dort – und dieser Aufruf erreicht die Zuschauer der

Andacht. Christen in ganz Deutschlan­d nahmen Anteil an der Trauer der Angehörige­n, der Opfer der Corona-Krise.

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FOTO: TREIBER Pfarrerin Manuela Melzer, Diakon Bukrhard Wittwer und Pfarrer Albrecht Keller bei der Gedenkfeie­r.
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