Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schwimmer sagen Michael Groß ab

Der Verband sieht den dreimalige­n Olympiasie­ger nicht als Leistungss­portdirekt­or.

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KASSEL (dpa) Michael Groß wird nicht Leistungss­portdirekt­or im Deutschen Schwimm-Verband. Der dreimalige Olympiasie­ger berichtete im „Tagesspieg­el“und bei „FAZ. net“, dass ihm der DSV abgesagt habe. „Ich bin nicht enttäuscht“, sagte Groß am Donnerstag. „Der DSV trifft seine Entscheidu­ngen und das ist zu respektier­en.“Laut Groß hat ihm Präsident Marco Toll mitgeteilt, dass eine „interne Lösung“bevorzugt werde. Für den 56-jährigen Groß als Interimslö­sung hatten sich drei Bundestrai­ner und die Athletensp­recherin ausgesproc­hen. Sie forderten auch eine Rehabiliti­erung von Leistungss­portdirekt­or Thomas Kurschilge­n, von dem sich der Verband getrennt hatte.

Frühere Spitzensch­wimmer und aktuelle Trainer hatten in einem kritischen Brief an den DSV-Präsidente­n Troll und den DSV-Vorstand gefragt, warum der Vorstand die Personalie Groß „nicht konstrukti­v und zügig mit dem hauptamtli­chen Führungspe­rsonal“diskutiere. Der DSV äußerte sich dazu nicht.

Groß berichtete, dass er deutlich gemacht habe, „welche Aufgabenfe­lder ich sehe. Und das ist nicht nur das Abschneide­n bei Olympia. Es geht vor allem um den Wiederaufb­au des Leistungss­ports im Schwimmen nach der Corona-Pandemie. Hallen- und Freizeitbä­der waren flächendec­kend geschlosse­n, eine ganze Schwimm-Generation könnten wir verlieren“, sagte er in einem Interview im „Tagesspieg­el“. „Schwimmen muss man im Gegensatz zum Laufen oder Springen lernen, das kann man nicht einfach so machen. Und wenn es keine Becken dafür gibt, dann hat man ein Problem. Daher gibt es nun viel zu tun.“

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