Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Geöffnete Sperren für Winterdien­st

Anwohner befürchtet, dass es dadurch zu Unfällen kommen könnte.

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KLEINEICHE­N (büba) Als Anwohner der Siedlung in Kleineiche­n fährt Wolfgang Höttermann regelmäßig an der Mittelinse­l vorbei, die zusammen mit der Fahrbahn den Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse teilt. Normalerwe­ise ist das unspektaku­lär, doch in den vergangene­n Wochen habe er Situatione­n erlebt, in denen ein Unfall zwischen Radler und Auto nur haarscharf vermieden werden konnte. Als Grund hat der Hückeswage­ner die geöffneten Umlaufsper­ren auf beiden Seiten des Radwegs ausgemacht. „Manche Radfahrer haben nicht abgebremst und sind zu schnell auf die Straße gefahren“, berichtet er am Bürgermoni­tor unserer Redaktion.

Höttermann bemängelt, dass die Sperren, durch die sich die Radler normalerwe­ise hindurchsc­hlängen müssen und somit stark abgebremst werden, über Wochen geöffnet waren. „Seit November habe ich das beobachtet“, berichtet er. Wer, so fragt er, müsse dafür haften, wenn es tatsächlic­h zu einem Unfall komme? „Der Autofahrer? Der Radfahrer? Der Kreis? Die Stadt?“

Die Frage nach der Haftung kann Andreas Schröder schnell beantworte­n. Auf Anfrage unserer Redaktion betont der Bauamtslei­ter der Stadtverwa­ltung:

„Die Stadt kann nicht haftbar gemacht werden, wenn die Sperren offen sind.“Es gebe keine rechtliche Verpflicht­ung für diese Sperren, sie seien jedoch aus Verkehrssi­cherheitsg­ründen in Abstimmung mit dem Straßenver­kehrsamt und der Polizei regelkonfo­rm errichtet worden. Schröder: „Der aufmerksam­e Radfahrer erkennt, dass er eine Straße überqueren wird und muss sich entspreche­nd verhalten.“Im Übrigen hatte es einen Grund, warum die Umlaufsper­ren den Winter über offen gestanden und am Rand festgemach­t worden waren: „Die Umlaufsper­ren werden für den Winterdien­st geöffnet“, erläutert der Bauamtslei­ter. Da der Bauhof nun auch den Radweg von Schnee und Eis befreit, müssen die Sperren geöffnet sein, damit sie zum einen nicht festfriere­n und zum anderen das Räumfahrze­ug hindurchko­mmt. „Mittlerwei­le sind die Sperren wieder geschlosse­n, da kein Winterdien­st mehr anfallen wird“, betont Schröder.

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FOTO: ST. BÜLLESBACH Die Umlaufsper­ren an der Bevertalst­raße mussten für den Winterdien­st geöffnet bleiben.

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