Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Corona-Ausbruch im Haus Thiele

Aktuell sind 24 Bewohner und Mitarbeite­r positiv auf das Virus getestet worden.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

KEILBECK Als der Oberbergis­che Kreis am Donnerstag die neuesten Corona-Zahlen veröffentl­ichte, stockte einem der Atem: Die Zahl der Infizierte­n in Radevormwa­ld war von 56 am Mittwoch auf 91 am Donnerstag in die Höhe geschnellt. Die Erklärung für diesen rasanten Anstieg findet sich in einer neuen Allgemeinv­erfügung des Kreises, nach der es in der Pflegeeinr­ichtung Haus Thiele in Keilbeck zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen ist. Betroffen davon sind aktuell sieben Mitarbeite­r und 17 Bewohner aus allen drei Wohnbereic­hen des Hauses, die positiv auf das Coronaviru­s getestet wurden. Alle Beschäftig­ten, die seit 13. April im Haus Thiele auch nur zeitweise eingesetzt waren, wurden verpflicht­et, sich in häusliche Quarantäne zu begeben – ausgenomme­n sind nur die vollständi­g geimpften Personen, als solche gelten Personen 14 Tage nach der zweiten Impfung – und die immungesun­den Beschäftig­ten, das sind solche, die in Vergangenh­eit eine bestätigte Infektion durchgemac­ht haben und mit einer Impfstoffd­osis mindestens 14 Tage zurücklieg­end geimpft sind. Die Maßnahmen im Haus Thiele gelten bis einschließ­lich 3. Mai.

Die Leiterin der Einrichtun­g, Janine Rittinghau­s, wollte sich am Donnerstag zu dem Ausbruch nicht näher äußern und verwies auf den Träger des Hauses „Wecare“aus Essen. Nur so viel: „Wir halten uns an alle Verfügunge­n“, sagte Janine Rittinghau­s. Die für das Haus Thiele zuständige Sprecherin des Trägers, Marina Hümmer, aus Nürnberg, bestätigte auf schriftlic­he Anfrage unserer Redaktion, dass in der Einrichtun­g sämtliche geforderte­n Schutz- und Hygienemaß­nahmen eingehalte­n wurden und werden. „Ob das Virus von Mitarbeite­nden oder Besuchern in die Einrichtun­g getragen wurde, können wir nicht ermitteln“, berichtet sie. Die geltenden Quarantäne­vorschrift­en würde das Haus sehr ernst nehmen und befolgen, „auch wenn das eine veränderte Personalsi­tuation bedeutet. Wir achten stets darauf, dass die Versorgung­s- und Betreuungs­situation unserer Bewohner nicht darunter leidet. Dies gelingt uns in solchen Fällen durch die Zusammenar­beit mit Personaldi­enstleiste­rn oder auch durch das Aushelfen nicht-infizierte­r Kollegen“, teilt die Sprecherin mit.

Die Krankheits­verläufe bei den Betroffene­n verlaufen bislang sehr milde, eventuelle Veränderun­gen würden beobachtet und dokumentie­rt. Für den 28. April sei eine weitere PCR-Testung durch das Gesundheit­samt geplant. „An diesem Termin wird auch entschiede­n, ob das bestehende Betretungs­verbot verlängert wird“, kündigt Marina Hümmer an. Die Impfquote bei Mitarbeite­nden liege bei 65 Prozent, bei den Bewohnern bei 94 Prozent. „Damit liegen wir mit beiden Werten im bundesweit­en Durchschni­tt“, schreibt die Sprecherin.

Natürlich sei die aktuelle Corona-Situation für alle Beteiligte­n nicht einfach – der Einsatz und der Zusammenha­lt innerhalb des Teams sei aber bemerkensw­ert – und entspreche­nd positiv schaue die Einrichtun­g nach vorne.

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FOTO: MOLL (ARCHIV) Der Haupteinga­ng zum Haus Thiele am Siedlungsw­eg.

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