Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Grüne kritisiere­n Revierpakt

Die Partei will den Vertrag nicht unterzeich­nen. Es fehle an Transparen­z.

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DÜSSELDORF (sed) Am 27. April soll der sogenannte Reviervert­rag für das Rheinische Revier unterzeich­net werden. Mit ihm – so das Verspreche­n der Landesregi­erung und der Zukunftsag­entur – soll das Braunkohle­revier die Weichen für die Zukunft stellen, umweltfreu­ndlicher und langfristi­g wirtschaft­lich erfolgreic­h werden. Bei der Vertragsun­terzeichnu­ng werden die Grünen nicht dabei sein. Sie wollen den Vertrag nicht unterzeich­nen – und üben scharfe Kritik an, wie Wibke Brems einräumt, „zum Teil guten Ansatzpunk­ten“.

Brems ist stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende der Grünen im nordrhein-westfälisc­hen Landtag und die Sprecherin für Klimaschut­z

und Energie in der Partei. Sie kritisiert, dass nicht genau definiert werde, was Projekte leisten müssen, um eine Unterstütz­ung zu erhalten. „Das ist ein Riesenprob­lem“, so Brems, „es ist völlig unklar, nach welchen Kriterien das läuft.“

Auch Oliver Krischer, Bundestags­abgeordnet­er aus Aachen und stellvertr­etender Vorsitzend­er der Grünen-Bundestags­fraktion, ist nicht zufrieden mit dem, was sich die Landesregi­erung für das Rheinische Revier vorstellt. „Tesla hatte auch Euskirchen als möglichen Standort für seine Fabrik ins Auge gefasst“, sagt er. Das Unternehme­n habe sich dann aber für Grünheide in Brandenbur­g entschiede­n, weil dort mit 100 Prozent Ökostrom produziert werden könne – das sei in Euskirchen noch nicht möglich. Dass Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) einen Gigawattpa­rk ankündige, reiche nicht. Bisher sei außer der Ankündigun­g nicht viel passiert.

Auch von kommunaler Ebene kommt Kritik. Katrin Feldmann, Mitglied des Städteregi­onstags Aachen und der Grünen, sagt, die Kommunen würden nicht genügend in die Diskussion um das Rheinische Revier miteingebu­nden, auch die Zivilgesel­lschaft werde nicht ausreichen­d beteiligt. „Wir bekommen die Informatio­nen immer erst im Nachhinein, wenn schon entschiede­n wurde“, sagt Feldmann. Das sei kein fairer Umgang, ergänzt sie.

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