Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ein süßer Neuanfang in der Corona-Krise

Nicole Frau und Cristian Mammoliti haben ihr Eiscafé Allegria eröffnet. Auf der Karte steht nicht nur hausgemach­tes Eis, sondern auch italienisc­he Kaffee-Spezialitä­ten, Waffeln und Crepés. Die meisten Soßen werden selbst zubereitet.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Der Eissalon an der Kaiserstra­ße 83 heißt nicht länger Battistin, sondern seit Anfang April Allegria. Die neuen Besitzer haben das Geschäft umgetauft, um Freude in die Corona-Tristesse zu bringen. „Allegria bedeutet Freude. Mit dem Namen wollen wir ein Zeichen setzen. Wir müssen uns auch in der Krise Freude und Hoffnung bewahren“, sagt Nicole Frau.

Sie und ihr Mann Cristian Mammoliti haben sich mit der Eröffnung eines eigenen Salons einen Traum erfüllt, den sie schon lange hatten. Diesen Traum mitten in einer Pandemie zu verwirklic­hen, ist sicher etwas ungewöhnli­ch und erfordert auch jede Menge Mut. „Ich verkaufe seit zehn Jahren Eis und war als Angestellt­e aufgrund der Krise viel in Kurzarbeit. An dieser Situation wollte ich etwas ändern“, sagt die 38-Jährige.

Dass der Weg in die Selbststän­digkeit im Moment mit neuen Hürden verbunden ist, hat sie nicht von der Realisieru­ng ihres Traumes abgehalten. Ganz zufällig sind die Wuppertale­r auf das freie Ladenlokal in Radevormwa­ld aufmerksam geworden. „Wir kannten Radevormwa­ld vorher nicht und haben das Café online gefunden. Bei dem ersten Besuch haben wir uns direkt in die kleine Stadt und die Atmosphäre verliebt“, sagt Nicole Frau. Sie hat die Bergische Kleinstadt direkt ins Herz geschlosse­n.

Bestätigt wurde der erste Eindruck, als das Eiscafé Anfang des Monats eröffnete. „Die Menschen sind höflich und freundlich. Eigentlich war die Resonanz bis jetzt nur positiv, wir wurden sehr gut aufgenomme­n“, sagt sie. Die Eisrezeptu­ren des Eiscafés Battistin waren in Radevormwa­ld jahrzehnte­lange Tradition, die jetzt von neuen Rezepten abgelöst wird. „Wir haben unser eigenes Eis-Rezept mit nach Radevormwa­ld gebracht, und bisher scheint es unsere Kunden zu überzeugen. Daran habe ich aber auch nicht gezweifelt, weil unser Eis wirklich super schmeckt“, sagt Nicole Frau.

Ihr Mann ist derjenige, der das Eis herstellt und sein gut gehütetes Rezept aus Italien mitgebrach­t hat. Die Eissorten sind vielfältig, die meisten glutenfrei und bestehen aus natürliche­n Zutaten. Das Milcheis besteht aus Milch und Sahne und das Fruchteis aus 35 Prozent frischen Früchten. „Dass unser Eis, auch das Cookie-Eis, glutenfrei ist, ist eine Besonderhe­it. Wir klären unsere Kunden über alle Inhaltssto­ffe auf, wenn sie möchten oder Allergien haben.“Selbst zubereitet werden auch die meisten Soßen, die zu dem Sortiment gehören.

Auf der Karte des Eiscafés steht aber nicht nur Eis, sondern finden

sich auch italienisc­he Kaffee-Spezialitä­ten. Der Kaffee kommt direkt aus Neapel. „Wir wollen das italienisc­he Lebensgefü­hl nach Radevormwa­ld bringen. Für mich ist der schönste Moment, einem lächelnden Kind ein Eis zu überreiche­n“, sagt die Café-Besitzerin.

Seit der Neueröffnu­ng hat sich in Radevormwa­ld schon herumgespr­ochen, dass die Waffeln und Crepes des Cafés frisch und lecker sind. „Das Waffel-Rezept habe ich von einem Kollegen, der Waffeln auf Weihnachts­märkten verkauft. Die Crepes werden erstaunlic­h gut angenommen und sind sehr beliebt.“

Für Nicole Frau und Cristian Mammoliti ist das Eiscafé Allegria ein süßer Neuanfang in der Corona-Krise, der ihnen neue Perspektiv­en ermöglicht.

Die Gastronome­n hoffen darauf, dass die Corona-Zahlen bald sinken und zumindest die Außengastr­onomie wieder öffnen kann. Das Paar freut sich darauf, seine Gäste vor dem Café zu bedienen und die Innenstadt zu beleben. „Wir haben uns mit einem sehr guten Hygienekon­zept auf die Wiedereröf­fnung vorbereite­t und hoffen auf baldige Lockerunge­n.“Bis es soweit ist, können die Radevormwa­lder die süßen Speisen mit nach Hause nehmen oder direkt verzehren.

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FOTO: FLORA TREIBER Nicole Frau mit ihrem Mann Cristian Mammoliti. Die Gastronome­n hoffen darauf, dass die Corona-Zahlen bald sinken und zumindest die Außengastr­onomie wieder öffnen kann. Das Paar freut sich darauf, seine Gäste vor dem Café zu bedienen und die Rader Innenstadt zu beleben.

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