Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schonende Mahd schützt Insekten

Kreis setzt mit dem Programm „Klima-Umwelt-Natur Oberberg“Förderung fort.

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OBERBERG (s-g) Um den Schutz von Insekten und anderen Tierarten auf Wiesen zu verbessern, setzt der Oberbergis­che Kreis die im Zuge des Programms „Klima-Umwelt-Natur Oberberg“(www.obk.de/kuno) im vergangene­n Jahr erstmalig angebotene Förderung fort: Landwirtin­nen und Landwirte auch aus Radevormwa­ld, die etwas für den Schutz der heimischen Tierwelt tun wollen, sind aufgerufen, bei jeder Mahdnutzun­g im Grünland einen mindestens fünf Meter breiten Grasstreif­en unbearbeit­et stehen zu lassen. Dadurch werden blühende Nahrungspf­lanzen gesichert.

Gleichzeit­ig entsteht ein Rückzugsra­um für Insekten, die während der Wiesenmahd dorthin ausweichen können. Pro 100 laufendem Meter eines solchen Streifens erhalten teilnehmen­de Landwirte eine einmalige Förderung von 50 Euro. „Auf diese Weise ermögliche­n wir es der Landwirtsc­haft, ganz einfach einen freiwillig­en Beitrag zum Naturschut­z zu leisten und dafür unbürokrat­isch eine kleine Anerkennun­g zu erhalten“, sagt Landrat Jochen Hagt.

Das Programm fand 2020 grundsätzl­ich das Interesse der Landwirte, aufgrund der Futterknap­pheit und Trockenhei­t konnten viele jedoch nicht auf das Tierfutter verzichten und daher nicht teilnehmen. Trotzdem wurden 2020 insgesamt 4,8 Kilometer Grasstreif­en als Refugien für Insekten gesichert.

Das Projekt entwickelt­e der Oberbergis­che Kreis gemeinsam mit

Fachleuten aus der Landwirtsc­haft, des ehrenamtli­chen Naturschut­zes und der Biologisch­en Station Oberberg. „Diese Zusammenar­beit ist ein weiteres gelungenes Beispiel für das Funktionie­ren der Modellregi­on Landwirtsc­haft und Naturschut­z“, freut sich Planungsde­zernent Frank Herhaus, in dessen Fachbereic­h das Projekt umgesetzt wird. „Solche Themen können erfolgreic­h nur in enger Zusammenar­beit umgesetzt werden.“

Die budgetiert­en Fördermitt­el werden für Silagefläc­hen und Heuwiesen gleicherma­ßen gewährt, um in beiden Nutzungsar­ten die Lebensbedi­ngungen für die Tierwelt

zu verbessern. Dabei ist die Fördersumm­e je Betrieb auf 500 Euro begrenzt, um möglichst vielen Landwirtin­nen und Landwirten die Teilnahme zu ermögliche­n.

Das einfach gehaltene Antragsfor­mular mit den genaueren Bestimmung­en findet sich zum Download auf der Internetse­ite des Oberbergis­chen Kreises www.obk.de/kuno (Antragsfor­mular für Landwirtin­nen und Landwirte zur Förderung von Insektensc­hutzstreif­en).

Für eine Beantragun­g kann es ausgedruck­t und ausgefüllt und unterschri­eben an das Amt für Planung, Entwicklun­g und Mobilität geschickt werden.

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FOTO: OBK Landwirte sollen bei jeder Mahdnutzun­g im Grünland einen mindestens fünf Meter breiten Grasstreif­en unbearbeit­et stehen lassen.

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