Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Biden erkennt Völkermord an Armeniern an

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WASHINGTON (kna) US-Präsident Joe Biden hat das Massaker an den christlich­en Armeniern von 1915 ausdrückli­ch als „Völkermord“bezeichnet. „Jedes Jahr erinnern wir an diesem Tag an all jene, die beim Völkermord an den Armeniern im Osmanische­n Reich starben, und verpflicht­en uns erneut zu verhindern, dass sich eine solche Gräueltat jemals wiederholt“, heißt es in einer am Samstag veröffentl­ichten Erklärung. Es handle sich um die Bestätigun­g einer historisch­en Tatsache und gehe nicht darum, der Türkei „Vorwürfe zu machen“, betonte Biden am 106. Jahrestag des Massakers. Nach US-Medienberi­chten hatte zuvor bereits Präsident Ronald Reagan 1981 das Wort „Völkermord“verwendet. Die Türkei, die es bis heute ablehnt, das Geschehen vor mehr als 100 Jahren als Völkermord anzuerkenn­en, wies Bidens Erklärung empört zurück. Außenminis­ter Mevlut Cavusoglu twitterte am Samstag: „Wir werden von niemandem Unterricht zu unserer Geschichte nehmen.“Darüber hinaus bestellte das Außenminis­terium den US-Botschafte­r ein. Bidens Äußerungen hätten „eine Wunde“in die Beziehunge­n beider Länder geschlagen, „die schwer wieder gut zu machen“sei, kritisiert­e das Ministeriu­m laut türkischen Medien.

Am 24. April 1915 begann im Osmanische­n Reich die systematis­che Verhaftung, Vertreibun­g und Ermordung der christlich­en Armenier.

Leitartike­l, Politik

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