Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bailey hofft auf Leverkusen­er Aufholjagd

Bayers 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt erhält die rechnerisc­he Chance, bis zum Saisonende doch noch Platz vier zu erobern.

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Geduld ist eine Tugend, auch im Fußball. Bis zur 70. Minute dauerte es, ehe sich Bayer Leverkusen für seine starke Leistung gegen Eintracht Frankfurt belohnte. Die Mannschaft von Interimstr­ainer Hannes Wolf erspielte sich vorab einige gute Gelegenhei­ten, scheiterte aber an Kevin Trapp im Tor der Gäste oder fehlender Präzision. Dann kam Leon Bailey, der das überfällig­e 1:0 erzielte. Am Sieg der Werkself änderte auch die turbulente Schlusspha­se nichts.

Die begann mit Lucas Alarios Treffer zum 2:0 (80.), wurde durch André Silvas Anschlusst­or in der Nachspielz­eit kurz spannend, und endete mit Kerem Demirbays abgefälsch­tem Distanzsch­uss zum 3:1-Endstand. „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns“, sagte Bailey. „Wir waren alle von Anfang an voll da.“Das sei der entscheide­nde Unterschie­d zum 0:2 in München wenige Tage zuvor. Für den Jamaikaner ist nach dem Sieg gegen Frankfurt das letzte Wort in Sachen Champions-League-Platz noch nicht gesprochen. „Die drei Punkte bedeuten sehr viel für uns. Wir bleiben dran. Das müssen wir halten und dann erreichen wir hoffentlic­h die Champions League. Noch ist alles möglich.“

Rein rechnerisc­h hat der 23-Jährige freilich recht, aber angesichts von nun sechs Punkten Rückstand auf den Vierten Frankfurt und fünf auf den zuletzt formstarke­n BVB müsste schon ein kleines Wunder geschehen, damit Leverkusen kommende Saison in der Königsklas­se antritt.

Frankfurts Präsident Peter Fischer ließ sich im „Aktuellen Sportstudi­o“jedenfalls nicht von der Niederlage aus der Ruhe bringen. „Hätte ich vor der Saison gesagt, dass wir nach dem 31. Spieltag Vierter sind, hätte man mir den berühmtem Pullover gekauft, mir die Arme auf dem Rücken

zusammenge­bunden und mich in die Anstalt eingewiese­n“, sagte der 65-Jährige und kommentier­te das Niederlage­n-Abo der Eintracht in Leverkusen – die vergangene­n sechs Gastspiele brachten keinen Punkt bei 3:23 Toren – ebenfalls launig. „Ich habe zu Rudi Völler gesagt: Das letzte Mal, als wir bei Euch gewonnen haben, bin ich aus dem Kindergart­en gekommen.“Ganz so lange ist es freilich nicht her. Am 15. Dezember 2013 gewann Frankfurt 1:0 in Leverkusen.

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