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Saison-Start in Corona-Zeiten

Die Bundesliga-Baseballer der Solingen Alligators bestreiten ihr erstes Heimspiel am 9. Mai. Zuschauer sind nicht zugelassen. Vor einem Monat wurden die Baseballer als Profisport­ler eingestuft, so dass sie trainieren dürfen.

- VON THOMAS RADEMACHER

SOLINGEN Trotz der Corona-Pandemie verlief die Saison in der Baseball-Bundesliga 2020 ohne nennenswer­te Zwischenfä­lle. Sogar Zuschauer waren unter Wahrung der Abstandsre­geln erlaubt. Danach sieht es in diesem Jahr jedoch nicht aus. Während die Spielzeit in der Südgruppe bereits Anfang April begonnen hat, zieht die Nordgruppe bald nach. Die Solingen Alligators starten am Sonntag, 9. Mai, gegen die Hamburg Stealers in eine Saison, deren Modus noch nicht einmal komplett feststeht.

„Wir sind uns sicher, dass wir in irgendeine­r Form anfangen werden“, sagt Peter Niemeyer. Der Alligators-Vorsitzend­e arbeitet deshalb hinter den Kulissen mit Hochdruck an der Durchführb­arkeit. Vor einem Monat wurden die Solinger Baseballer mit Hilfe von Stadt und Sportbund als Profisport­ler eingestuft, so dass sie trainieren dürfen. Bevor es im Mai ernst wird, gilt es aber noch, einige Hürden zu meistern. So bereitet die Zusammenst­ellung des Kaders Probleme. Übliche Verdächtig­e – wie Nils Hartkopf, Lars Szameitpre­uss, Dustin Hughes oder Danny Sanchez – sind zwar weiterhin dabei, doch das Hinzuholen von Importspie­lern gestaltet sich schwierig.

So saß Gerwuins Velazco, der 2019 schon für die Alligators gespielt hatte, bereits auf gepackten Koffern. „Leider ist seine Einreise an den bürokratis­chen Hürden wegen der Corona-Pandemie gescheiter­t“, hadert Niemeyer, der immerhin Julio Perez und Jake MacDonald ins Land holen konnte. Ersterer ist ein 18-jähriger Venezolane­r mit spanischem Pass, der auf allen Positionen einsetzbar ist. MacDonald spielt dagegen hauptsächl­ich als Catcher und ist Rückkehrer aus der vorigen Saison. „Wir bemühen uns aktuell noch um einen Werfer und einen weiteren Allrounder.“

Wenn sich die gesetzlich­en Vorgaben nicht entscheide­nd ändern, absolviere­n die meisten Clubs ihre Heimspiele ohne Zuschauer. „Wir versuchen, es gerade noch zu realisiere­n, dass wir unsere Spiele streamen“, sagt Niemeyer, dem aber eigentlich die Ressourcen dafür

fehlen. „Vielleicht kriegen wir es trotzdem hin, denn es wäre ja schön, wenn unsere eingeschwo­renen Fans zumindest von Zuhause aus zusehen

könnten.“

Abgesehen davon sind die Voraussetz­ungen für die acht Vereine der Nordgruppe sehr unterschie­dlich.

Einige Mannschaft­en dürfen bislang noch nicht einmal trainieren, andere haben noch keine Freigabe, Wettkämpfe durchzufüh­ren. „Diese Probleme haben wir zum Glück nicht mehr, aber gerecht ist das alles sicher nicht“, stellt Niemeyer klar. Wie die Saison nach den regulären Partien weitergeht, ist ebenfalls noch offen. Absteiger soll es keine geben, doch ob es normale Play-offs gibt oder der neue Deutsche Meister auf anderem Wege gefunden wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden.

Emsig arbeiten Niemeyer und Co. in diesen Tagen auch an der Durchführb­arkeit der Spiele. „Wir müssen ein Hygienekon­zept erstellen, für das noch vieles geklärt werden muss“, erläutert der Vorsitzend­e. „So wissen wir noch nicht, ob wir unsere Baseballer vorab auf das Coronaviru­s testen müssen, und mit welchen Maßnahmen wir den Weyersberg vor Publikumsv­erkehr schützen sollen.“Die Solingen Alligators rechnen jedenfalls damit, dass einige der offenen Fragen zeitnah beantworte­t werden.

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FOTO: CHRISTIAN BEIER Marc-Aurel Voss gehört weiterhin zum Kader der Solingen Alligators. Wie genau die Bundesliga-Saison abläuft, weiß aber auch er nicht.

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