Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Bergischer HC will Kontakte weiter reduzieren
SOLINGEN (trd) Zum zweiten Mal befinden sich die Bundesliga-Handballer des Bergischen HC in Quarantäne. Ein Mitglied des Funktionsteams ist mit dem Coronavirus infiziert. Eine erneute Testreihe der kompletten Mannschaft blieb nun aber negativ, die Quarantäne wird daher voraussichtlich am 2. Mai enden. Das berichtete Geschäftsführer Jörg Föste, der mit seinem Club nun alles daransetzt, eine dritte Quarantäne zu vermeiden.
„Wir haben einen Katalog beschlossen, der darauf abzielt, die Kontakte weiter zu reduzieren, um die Risiken auf ein Minimum zu begrenzen“, erläutert der 60-Jährige. Das bedeutet: Weniger Personal bei den Spielen im Innenraum; die Pressearbeit findet ebenfalls nur noch abseits davon statt; das Team ums Team wird auf das absolut Notwendige reduziert. „So werden Betreuer Siggi Knapik und Co-Trainer Markus Pütz nicht mehr auf der Bank sitzen“, sagt Föste, der selbst auch keinen Kabinenkontakt mehr zur Mannschaft haben werde. Zusätzlich werden die Löwen zum nächsten Spiel nach Essen (5. Mai) mit privaten Pkw anreisen. Föste: „Maximal zwei Insassen pro Fahrzeug, die keine Positionskollegen sein dürfen.“
Durch die aktuelle Quarantäne wird im Übrigen ein Risiko verringert: Die Nationalspieler der Löwen reisen nicht zur bevorstehenden EM-Qualifikation und können so das Virus auch nicht von außen hereintragen. Lukas Stutzke (Deutschland), Jeffrey Boomhouwer (Niederlande), Max Darj (Schweden) und Arnor Gunnarsson (Island) dürfen die Isolation ohnehin nicht verlassen. Tom Kare Nikolaisen (Norwegen), Joonas Klama (Finnland) sowie Tomas Babak und Tomas Mrkva (Tschechien) befinden sich aus unterschiedlichsten Gründen nicht in Quarantäne – zum Beispiel, weil sie das Virus schon hatten.
Derweil hat der Bergische HC seinen Dauerkarten-Inhabern angeboten, das Geld für diese Saison, die wohl komplett ohne Zuschauer beendet wird, zurückzuzahlen. „Nur zehn Prozent haben diese Option gewählt. Diese Resonanz hat uns begeistert. Wir sind unseren Fans sehr, sehr dankbar für ihre Treue“, betont Föste, der weiß, dass die Situation für alle eine Herausforderung darstellt.