Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Schwimmen. Willim ist nach dem Quali-Marathon „happy“
WERMELSKIRCHEN (fab) Die wohl härtesten fünf Wochen seiner noch jungen Sportlerkarriere liegen hinter ihm. Physisch wie psychisch wurde Yannis Willim, Spitzenschwimmer aus Wermelskirchen, einer heftigen Prüfung unterzogen. Aber, um es vorwegzunehmen: Er hat sie bestanden. Und das mit Bravour. Auch wenn es nicht für die ganz große Überraschung in Form der Qualifikation für die Europameisterschaft oder Olympia in Tokio gereicht hat, konnte der 21-Jährige mit sich und seinen Leistungen einverstanden sein. „Ich bin sehr happy“, konstatierte Willim, der für die SSG Leipzig schwimmt.
14 Tage intensive Vorbereitung und anschließend an drei aufeinanderfolgenden Qualifikations-Wochenenden verlangten dem Top-Schwimmer physisch und psychisch alles ab. „Der Druck war schon enorm“, gibt er zu. Dabei ging es für ihn vordergründig darum, Spitzenleistungen konstant über einen längeren Zeitpunkt zu zeigen, sich an die geforderten Normen heranzupirschen und neue Bestzeiten zu schwimmen. All das gelang ihm, was für mächtig Glücksgefühle sorgte: „Ich bin echt happy“, sate Willim, „es ist unbeschreiblich, wie viel Druck von einem abfällt.“
Zum Abschluss seines enormen Pensums steigerte er sich in Berlin über seine Paradestrecke 200 Meter Brust noch einmal um gut eine Zehntelsekunde auf 2:12,22 Minuten.
„Das war ein sehr ordentliches Rennen und gut strukturiert“, meinte Willim, dem nur sieben Zehntelsekunden zur EM-Norm und gar nur zwei zu der für die Universiade fehlten. Da Letztere ohnehin auf das Jahr 2022 verschoben wurde, bleibt dem Wermelskirchener also noch genügend Zeit, um weiteren Boden gutzumachen.
Die Teilnahme an einer solchen internationale Meisterschaft bleibt das große Ziel des Wermelskircheners. „Das greife ich in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren an“, sagte Willim. Nach dem Quali-Abschluss in Berlin nahm er für die Rückfahrt nach Leipzig aber erst einmal etwas anderes ins Visier: einen ordentlichen Burger und ein paar leckere Süßkartoffel-Pommes. Die hatte er sich nach den fünf härtesten Wochen seiner Sportlerkarriere aber auch wahrlich verdient.