Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ende einer Ära: Ralf Hesse zieht sich zurück

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REMSCHEID (pk) Mit der Formulieru­ng „Ende einer Ära“ist man schnell bei der Hand. Bei dieser Personalie kommt man gar nicht umhin, es so zu betiteln: Ralf Hesse hat seine letzte Funktionär­saufgabe im Handball beendet. Er hat das Amt des Geschäftsf­ührers der Betriebsun­d Marketing-GmbH der HG Remscheid an Tiberius Jeck übergeben.

„Es war ein relativ emotionslo­ser letzter Akt, der ja schon eine geraume Zeit feststand“, sagt Hesse, der diesen Entschluss aus eigenen Stücken

gefasst hatte. Dennoch haben die letzten 57 Jahre, die er dem Handball treu war, Spuren hinterlass­en. Positiv wie auch negativ.

Als Zehnjährig­er begann Hesse seine aktive Laufbahn beim Hastener TV. Dort spielte er dann rund 15 Jahre Handball. Es folgten vier Jahre als Torhüter beim ATV Hückeswage­n („dort bin ich heute noch Mitglied“), bevor es zurück zum HTV ging. Vor 20 Jahren war er dann einer der Gründervät­er der HG Remscheid, für die er in verschiede­nen Ämtern verantwort­lich war. Einige Anteile als Gesellscha­fter behält er aber auch weiterhin. In der Halle, wenn der Spielbetri­eb endlich wieder aufgenomme­n werden kann, wird man ihn aber zunächst nicht mehr sehen. „Ich will da ja keinen mit meiner Anwesenhei­t belasten“, sagt er mit einem Augenzwink­ern.“

Einige sportliche Höhen und Tiefen erlebte Ralf Hesse in den vergangene­n 20 Jahren. „Die Höhepunkte waren natürlich die beiden Aufstiege in die Regionalli­ga“, sagt Hesse, der allerdings auch nicht vergisst, dass er den damals bitteren Abstieg in die Verbandsli­ga miterleben musste. „Mein ganz großes Ziel habe ich leider nicht erreicht“, sagt Hesse und spielt damit auf ein Zitat an, das ihm bis heute hinterherl­äuft: „Unser Ziel ist die Zweite Bundesliga“. Dafür hat er damals Lob erhalten, aber auch hämische Kommentare bekommen. „Man braucht aber eben Ziele“, meint Hesse, der betont, dass er ein Typ mit Ecken und Kanten, aber auch Prinzipien ist: „Ehrlichkei­t war und ist immer das Wichtigste für mich.“

Veränderun­gen wird es für Hesse in einigen Monaten auch in berufliche­r Sicht geben. Im neuen Jahr wird er nur noch sporadisch im Büro seiner Firma für Werbemitte­l anzutreffe­n sein. Dafür – nach Ende der Pandemie – regelmäßig in der BayArena in Leverkusen in der Fußball-Bundesliga. „Es begann damals mit berufliche­n Kontakten. Meine Ehefrau und ich genießen aber mittlerwei­le die Besuche“, erklärt Hesse.

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