Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Fußballer enttäuscht über vorzeitiges Saison-Ende
Sowohl beim RSV 09 als auch beim SC Heide sieht man die Entscheidung des Fußballverbands aber ein.
HÜCKESWAGEN Die Entscheidung ist für die Kicker bitter – wenngleich damit zu rechnen war. Der Fußballverband Niederrhein, dem auch die beiden Hückeswagener Vereine RSV 09 und SC Heide angehören, hat die Spielzeit 2020/21 endgültig abgebrochen. Wegen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Einschränkungen hätten nur weniger als 50 Prozent der Spiele gespielt werden können. Die Saison ist nun ohne Wertung sowie ohne Aufund Absteiger und Meister beendet worden, sowohl bei den Senioren als auch bei der Jugend.
Für den Raspo-Vorsitzenden Michael Steffens war der Saisonabbruch nicht überraschend gekommen. „Aber als es dann passiert ist, war das natürlich trotzdem sehr schade“, sagt er. Steffens kann die Entscheidung zwar nachvollziehen, bedauert sie aber vor allem für die Spieler, die sehr gerne weitergespielt hätten. „Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich mit meinen Vorstandskollegen zu besprechen. Wir werden das weitere Vorgehen aber natürlich noch besprechen“, betont Steffens. Seine Hoffnung ruht darauf, dass der Verein, dessen erste Mannschaft in der Kreisliga B spielt, ab August oder September in die neue Saison einsteigen kann.
Training sei nun natürlich auch nicht möglich, aber die Trainer würden ihre Spieler auf jeden Fall zum Laufen animieren, damit sie nicht ganz aus der Übung kämen. „Sobald es irgendwie möglich ist, werden wir wieder starten. Es ist alles sehr schaumgebremst im Moment – obwohl wie viel geschafft haben in den vergangenen Monaten“, sagt Steffens.
So habe man sich über einige neue und zurückgekehrte Spieler gefreut, so dass zur nächsten Saison eine zweite Mannschaft angemeldet werden soll. „Außerdem haben wir mit Annette Deja eine Fitnesstrainerin engagiert, die eigentlich auch schon mit der Arbeit anfangen wollte. Das Trainerteam erwartet sich davon jedenfalls eine ganze Menge“, betont der Raspo-Chef. Kevin Zrock, Vorsitzende des SC Heide, ist ebenfalls enttäuscht über das verfrühte Saisonende. „Mir hat vor der Entscheidung gefehlt, dass man mal mit uns kleineren Vereinen geredet hat“, kritisiert er. Es sei die zweite Saison, die nun nicht zu Ende gebracht werden könne, das würde natürlich nerven – auch wenn es wegen steigender Corona-Zahlen verständlich sei, reagieren zu müssen. „Aber es wäre besser, wenn man dann so lange Pause macht, bis man eben wieder vernünftig spielen kann“, schlägt Zrock vor.
Beim SC Heide wird seit einiger Zeit per Zoom trainiert, dafür haben sich vier Trainer abwechselnd bereiterklärt. „Aber weil uns im Moment die Perspektive fehlt, merken wir tatsächlich gerade, dass die Teilnehmerzahlen rückläufig sind“, sagt Zrock. Würde man wissen, dass es etwa am 1. Mai wieder losgehen könne, wären die virtuellen Trainingseinheiten wahrscheinlich gut besucht.
Dabei stehe der SC Heide als kleiner Verein ohne Spieler- oder Trainerverträge noch wesentlich besser da als andere Vereine, versichert der Vorsitzende. „Ich glaube, wir müssen lernen, mit Corona zu leben. Das passiert meiner Meinung nach noch zu wenig. Mit Tests und Impfungen werden wir mit dem Virus leben lernen – auch im Fußball“, ist sich Zrock sicher.