Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Lange Warteschla­ngen vor Läden in den Niederland­en

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N UND HERIBERT BRINKMANN

VENLO/NIMWEGEN In den Niederland­en fährt das öffentlich­e Leben trotz unveränder­t hoher Inzidenzwe­rte wieder hoch. Seit Donnerstag ist Außengastr­onomie erlaubt, Geschäfte dürfen auch ohne vorherige Terminabsp­rache besucht werden. Wenig verwunderl­ich also, dass Händler jenseits der Grenze für den Tag der Arbeit mit einem großen Andrang aus Deutschlan­d gerechnet hatten. Die Grenzgemei­nde Enschede hatte gar aus Sorge vor zu dichtem Gedränge im

Vorfeld verlauten lassen: „Wir empfangen die Deutschen sehr gerne, aber aktuell eben nicht.“

Dennoch waren viele Innenstädt­e in der Grenzregio­n am Samstag gut besucht. Die Einkaufsme­ilen waren belebt, vielerorts war auf den Café-Terrassen kaum mehr ein Platz frei. Die Stadt Venlo, die an die Kreise Kleve und Viersen grenzt, hatte einen Besucheran­sturm erwartet, doch der Sonntag übertraf die Befürchtun­gen. Am Nachmittag musste die Innenstadt abgesperrt werden. Die Parkhäuser wurden sofort geschlosse­n, sodass Autos nur noch ausfahren konnten. Besucher, die in die Innenstadt wollten, wurden wieder zurückgele­itet. Der bei Deutschen beliebte Supermarkt „Zwei Brüder von Venlo“war derart gut besucht, dass Kunden vor dem Eingang warten mussten. Auch das Designer-Outlet Roermond war am Wochenende stark frequentie­rt. Wie die niederländ­ische Tageszeitu­ng „De Limburger“berichtet, standen Gäste teilweise bis zu vier Stunden lang an.

In Nimwegen waren die Cafés und Restaurant bereits am frühen Mittag voll. Am Großen Markt, dem gastronomi­schen Epizentrum der Studentens­tadt, war bereits gegen 13 Uhr kaum mehr ein Platz frei. Hintergrun­d: Die Wirte dürfen ihre Betriebe von 12 bis 18 Uhr öffnen, eine Reservieru­ng ist gern gesehen, aber nicht zwingend notwendig. Doch auch vor einigen Läden bildeten sich lange Warteschla­ngen. Wie viele Deutsche unter den Kunden waren, wurde nicht erfasst. Allerdings äußerten sich Händler aus Nimwegen im Gespräch mit unserer Redaktion durchaus enttäuscht über den Andrang aus dem Nachbarlan­d. Die Gründe: offenkundi­g die Testpflich­t beim Grenzübert­ritt und das mäßige Wetter.

„Wir empfangen die Deutschen sehr gerne, aber aktuell eben nicht“

Ankündigun­g der Gemeinde Enschede

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