Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Lange Warteschlangen vor Läden in den Niederlanden
VENLO/NIMWEGEN In den Niederlanden fährt das öffentliche Leben trotz unverändert hoher Inzidenzwerte wieder hoch. Seit Donnerstag ist Außengastronomie erlaubt, Geschäfte dürfen auch ohne vorherige Terminabsprache besucht werden. Wenig verwunderlich also, dass Händler jenseits der Grenze für den Tag der Arbeit mit einem großen Andrang aus Deutschland gerechnet hatten. Die Grenzgemeinde Enschede hatte gar aus Sorge vor zu dichtem Gedränge im
Vorfeld verlauten lassen: „Wir empfangen die Deutschen sehr gerne, aber aktuell eben nicht.“
Dennoch waren viele Innenstädte in der Grenzregion am Samstag gut besucht. Die Einkaufsmeilen waren belebt, vielerorts war auf den Café-Terrassen kaum mehr ein Platz frei. Die Stadt Venlo, die an die Kreise Kleve und Viersen grenzt, hatte einen Besucheransturm erwartet, doch der Sonntag übertraf die Befürchtungen. Am Nachmittag musste die Innenstadt abgesperrt werden. Die Parkhäuser wurden sofort geschlossen, sodass Autos nur noch ausfahren konnten. Besucher, die in die Innenstadt wollten, wurden wieder zurückgeleitet. Der bei Deutschen beliebte Supermarkt „Zwei Brüder von Venlo“war derart gut besucht, dass Kunden vor dem Eingang warten mussten. Auch das Designer-Outlet Roermond war am Wochenende stark frequentiert. Wie die niederländische Tageszeitung „De Limburger“berichtet, standen Gäste teilweise bis zu vier Stunden lang an.
In Nimwegen waren die Cafés und Restaurant bereits am frühen Mittag voll. Am Großen Markt, dem gastronomischen Epizentrum der Studentenstadt, war bereits gegen 13 Uhr kaum mehr ein Platz frei. Hintergrund: Die Wirte dürfen ihre Betriebe von 12 bis 18 Uhr öffnen, eine Reservierung ist gern gesehen, aber nicht zwingend notwendig. Doch auch vor einigen Läden bildeten sich lange Warteschlangen. Wie viele Deutsche unter den Kunden waren, wurde nicht erfasst. Allerdings äußerten sich Händler aus Nimwegen im Gespräch mit unserer Redaktion durchaus enttäuscht über den Andrang aus dem Nachbarland. Die Gründe: offenkundig die Testpflicht beim Grenzübertritt und das mäßige Wetter.
„Wir empfangen die Deutschen sehr gerne, aber aktuell eben nicht“
Ankündigung der Gemeinde Enschede